Am 17. Juni 1972, also vor 50 Jahren, wurde die katholische Kirche „Epiphania Domini“ (Erscheinung des Herrn) in Reichenberg am Unteren Weinberg geweiht und bald darauf die Kirchengemeinde gleichen Namens gegründet. Das wird am Sonntag, 19. Juni, mit einem Jubiläumsgottesdienst und anschließendem Pfarrfest gefeiert.
Ein kurzer Blick in die Ortsgeschichte: Durch die Einführung der Reformation hatte es bis 1945 in Reichenberg und den „Wolffskeel-Dörfern“ Albertshausen, Lindflur und Uengershausen nur wenige Katholiken gegeben. Das Ende des Zweiten Weltkriegs brachte aber mehrere hundert Vertriebene und ausgebombte Würzburger nach Reichenberg, darunter zahlreiche Katholiken. In der ehemaligen Synagoge am Schindersberg bekamen die Reichenberger Katholiken am 17. Dezember 1950 ein erstes Gotteshaus. Weil das schon bald aus allen Nähten platzte, begannen die Planungen für den Bau einer neuen Kirche.
Große Dachpyramide
1968 wurde hierzu ein 7000 Quadratmeter großes Grundstück am Unteren Weinberg gekauft. Karl Wenzel, Pfarrer für Rottenbauer mit Reichenberg, begann, Pfarrbriefe (genannt „Bettelbriefe“) zu schreiben und monatliche Haussammlungen für den Kirchenneubau durchzuführen. Am 27. Juni 1971 war Grundsteinlegung und Namensgebung für die „Epiphanie-Kirche“. Am 17. Juni 1972 konsekrierte Weihbischof Alfons Kempf die neue Kirche.
Architekt Friedrich Ebert vom Bischöflichen Bauamt unter Hans Schädel hatte für Reichenberg eine große Dachpyramide über quadratischem Grundriss geplant. Der Tückelhausener Künstler Karl Clobes gestaltete in den konchenartigen Betonschalen hinter Tabernakel und Priestersitz sowie in der Taufkapelle farbige Darstellungen der Erscheinung des Herrn. Am Rand des Innenraums entstand eine Stele mit der Pieta eines unbekannten Barockbaumeisters. Das Gotteshaus vervollständigen seit 1976 eine Orgel, seit 1986 ein Kreuzweg aus Glasbildern des Würzburger Künstlers Josef Scheuplein sowie seit 2004 ein Epiphanie-Kunstwerk in Form eines Glasbildes des Heilbronner Künstlers Raphael Seitz.
Pfarrheim mit Gruppenräumen
Zur Anlage am Unteren Weinberg gehört seit 25. November 1979 ein Pfarrheim mit Gruppenräumen, Teeküche und Hausmeisterwohnung. Die katholische Gemeinde von Reichenberg gehörte von Anfang an als Filialkirche zu Rottenbauer. Das änderte sich, als Pfarrer Konrad Martin 1974 Pfarrer für Kist und Reichenberg wurde. Reichenberg (mit Albertshausen und Lindflur) wurde jetzt Filialkirche von Kist. Seit September 2021 gehören die Reichenberger Katholiken (mit Altershausen, Lindflur und Uengershausen) jetzt wieder zu Rottenbauer und damit zur Pfarreiengemeinschaft Joseba (Heuchelhof und Rottenbauer).

Die katholischen Pfarrer in Reichenberg waren seit dem Kirchenneubau: Karl Wenzel (1964 bis 1974), Konrad Martin (1974 bis 2008), Pater Ivan Penava (2008 bis 2010), Dr. Jerzy Jelonek (2010 bis 2021), Pater Leo Beck (Pfarrvikar 2010 bis 2016) und Mario Muschik (Pfarrvikar 2016 bis 2018).
Festschrift wird verteilt
Am Sonntag, 19. Juni, um 10.30 Uhr kommt Domkapitular Stefan Gessner, um mit Ortspfarrer Alfred Kraus, den ehemaligen Reichenberger Seelsorgern Pater Ivan Penava und Pater Mario Muschik, den Reichenbergern und Gästen den Festgottesdienst zu feiern. Das seit 50 Jahren traditionelle Pfarrfest, zu dem der ganze Ort eingeladen ist, schließt sich an.
Die Festschrift zum Jubiläum wird dieser Tage an alle katholischen Haushalte in Reichenberg, Albertshausen, Lindflur und Uengershausen) verteilt. Interessierte können die Schrift auch im Karibuni-Lädchen in Reichenberg bekommen.
Die Festschrift findet man auch auf der Homepage der Pfarreiengemeinschaft: www.joseba-wuerzburg.de