Veitshöchheim (Mel) Sie schnappen nach Luft, schwimmen in Querlage und schaffen es nicht mehr unterzutauchen: Viele Fische im großen See im Hofgarten in Veitshöchheim sterben seit Monaten einen qualvollen Tod. Nun hat es auch einen der Fischreiher erwischt. Der tote Vogel liegt seit dem Wochenende auf einer der kleinen Inseln im See. Holger Dietz, der direkt am Hofgarten wohnt und täglich dort spazieren geht, hat ihn am Wochenende entdeckt und fotografiert.
Besucher des Rokokogartens hatten den untragbaren Zustand des Sees schon vergangene Woche öffentlich beklagt (wir berichteten). Nun rätselt man in Veitshöchheim über die Ursache des mysteriösen Fischsterbens. Laut Dietz gibt es etwa sechs Graureiher im Hofgarten. "Sie sind seit fünf Jahren dort. Ich glaube nicht, dass sie etwas mit den toten Fischen zu tun haben. Das Fischsterben ging nämlich erst im April dieses Jahres los", erklärt er. Im April sei das Wasser abgelassen worden und danach eine neue Fischbrut eingesetzt worden. "Unmittelbar danach begann das große Sterben", erinnert sich der Veitshöchheimer. Und: "Auffallend ist, dass die betroffenen Fische alle die gleiche Größe haben und ihre Schuppen irgendwie pilzig aussehen." Dietz hat zudem beobachtet, dass die verendenden Fische am Rand des Ufers von Krähen angepickt werden.
Gerhard Weiler von der Bayerischen Schlösserverwaltung und zuständig für den Hofgarten in Veitshöchheim zeigte sich erstaunt von dem Fund des toten Fischreihers. "Wir sind gerade dabei, die Ursachen für das Fischsterben herauszufinden. Gestern früh erst war eine Delegation von der Fischereifachberatung vor Ort - einen toten Reiher hätten sie auf jeden Fall gesehen und mir gemeldet", wundert sich Weiler. Die Ergebnisse der Untersuchungen jedenfalls werden auf Anfrage dieser Zeitung heute vor Ort im Rokokogarten mitgeteilt.