NaturFreunde und IG Metall Würzburg haben am 12. September 2020, genau hundert Jahre nach der Grundsteinlegung, ein gusseisernes Respekt-Schild am altehrwürdigen Veitshöchheimer NaturFreunde-Haus angebracht.Dies berichtet die IG Metall in einer Pressemitteilung.
Im Beisein der stellvertretenden Landrätin Karen Heußner und des zweiten Bürgermeisters der Gemeinde Veitshöchheim, Elmar Knorz, sowie des dritten Bürgermeisters Steffen Mucha wurde das Schild – unter Corona-Bedingungen im kleinen Rahmen – von Gunnar Haeuschkel (NaturFreunde Würzburg) und Norbert Zirnsak (zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Würzburg) enthüllt.
Helmut Försch, Jahrgang 1928 und Urgestein der Würzburger NaturFreunde, erinnerte an die Geschichte seines Verbandes. Besonders die Inbeschlagnahmung des Veitshöchheimer NaturFreunde-Hauses im Januar 1933 durch die Nazis mit den verhängnisvollen Folgejahren seien laut Pressemitteilung die dunkelsten Zeiten in der Chronik der Organisation gewesen.
Flagge zeigen
Umso wichtiger sei es jetzt, dafür zu sorgen, dass sich ein solche Menschenverachtung nicht wiederhole. Auch Gunnar Haeuschkel und Siegfried Hofmann betonten die historische Verpflichtung der NaturFreunde, gerade heutzutage Flagge gegen Rassismus zu zeigen.
Gunnar Haeuschkel, zweiter Vorsitzender der NaturFreunde Würzburg, erinnerte während seines Redebeitrages an die Geschichte des Hauses: "Damals wie heute gelten im Wesentlichen die gleichen Ideale: Das Haus ist ein Zentrum für Gedankenaustausch, politische Bildung, Spiel und Spaß, Ausgangspunkt für Ausflüge und Wanderungen, Ort für preiswerte Übernachtung, bei überwiegend ehrenamtlicher Bewirtschaftung."
Gegen Faschismus und Diskriminierung
Die Geschichte des Hauses – es war von den Nazis bis zum Kriegsende dem "Fränkischen Albverein" übergeben worden – fordere die NaturFreunde mehr denn je dazu auf, sich für die Ideale eines friedliebenden Europas und gegen Faschismus, Diskriminierung und Rassismus einzusetzen. Deshalb schloss man sich der Initiative der IG Metall "Respekt! Kein Platz für Rassismus" an, so Haeuschkel.
Norbert Zirnsak unterstrich, dass "die Respekt-Aktion Menschen zusammenbringt, die denen eine Absage erteilen, die mit Ausgrenzung einen Keil in unsere Gesellschaft treiben". "NaturFreunde und IG Metall haben ihre gemeinsamen Wurzeln in der Arbeiterbewegung. Aus dieser Tradition heraus versteht es sich von selbst, dass wir gesellschaftlichen Tendenzen entgegentreten, die sich gegen solidarisches Handeln wenden", so der zweite Bevollmächtigte der IG Metall Würzburg.
Solidarität ist die Messlatte
Heußner, Knorz und die unterfränkische Bezirksrätin Christina Feiler überbrachten die Glückwünsche zum Jubiläum der Grundsteinlegung des NaturFreunde-Hauses. Alle Redner waren sich einig, dass Solidarität die Messlatte allen Handelns sein müsse. Man wolle in einer Region leben, in der die Menschen solidarisch miteinander leben und arbeiten, heißt es im Pressetext. Die Anbringung des Respekt-Schildes bezeichneten sie gleichermaßen als ein starkes Signal für ein respektvolles Miteinander.
Mit Blick in Richtung Zukunft, wolle man die gemeinsame Respekt-Initiative zwischen NaturFreunden und IG Metall weiter mit Leben erfüllen. Mit gemeinsamen Veranstaltungen und einem stärkeren Austausch beider Organisationen. Es sei wichtig, verstärkt Menschen aus der Region zusammenbringen, die sich für Respekt und Solidarität stark machen, schließt die Pressemitteilung der IG Metall.
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