In unvorstellbare vier Milliarden Lichtjahre entfernte Weiten des Universums reichte der Blick von Schülern der Oberstufe des Friedrich-Koenig-Gymnasium (FKG) im Rahmen ihrer Projektarbeit zur praktischen Anwendung der Astrofotografie. Möglich machte dies die Hans-Haffner-Sternwarte in Hettstadt, dem naturwissenschaftlichen Experimentier- und Forschungslabor am FKG. In einer Ausstellung präsentieren die fünfzehn Gymnasiasten das Ergebnis ihrer zweijährigen Projektarbeit derzeit unter anderem auch in Hettstadts Rathaus.
Für ihre Projektarbeit zur Astrofotografie nutzte das FKG-Schüler-Lehrer-Team unter anderem ein vom Lehrstuhl für Astronomie an der Julius-Maximilian-Universität zur Verfügung gestelltes Forschungsteleskop.
Grundsätzliche Fragen der Astronomie und Astrofotografie standen am Anfang des „P-Seminars“. Wie ist ein Spiegelteleskop aufgebaut? Wie weit kann man damit sehen? Wie erstellt man ein astronomisches Bild? Auf viele Fragen fanden die Nachwuchsforscher in zwei Jahren Antworten. Diese präsentieren sie voller Stolz als Dokumentation ihrer Projektarbeit. Als Leihgabe soll die Präsentation noch bis zu Beginn der Weihnachtsferien im Hettstadter Rathaus der Öffentlichkeit zugänglich sein.
Besonders die Nachbearbeitung der Astrofotografien war zeitaufwendig. Denn Astro-Aufnahmen des Universums werden mit einer speziellen CCD-Kamera nur in Schwarz-Weiß, jedoch mit verschiedenen Farbfiltern erstellt. Im Zuge der Nachbearbeitung am Computer werden die einzelnen Aufnahmen dann übereinandergelegt und ergeben so eine farbige Darstellung, erklärte Oberstudienrat Martin Feige.
„Die häufigste Frage richtet sich meist danach, wie weit man durch ein Teleskop überhaupt sehen kann“, berichten die Gymnasiasten. Auch Bürgermeister Eberhard Götz wollte dieser Frage beim „Selbstversuch“ an einem so genannten „UNIscope“ nachgehen. Die vereinfachte Antwort: Je größer der Teleskopspiegel, umso weiter reicht damit der Blick ins Weltall.
Eine weitere Gruppe von acht Gymnasiasten des FKG widmet sich derzeit an der Sternwarte in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Astronomie der Uni Würzburg echter Forschung. Dabei begeben sich die Schüler auf die Spuren von Gravitationswellen und „schwarzen Löchern“.