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WÜRZBURG: Riemenschneider-Gymnasium: Im Kampf um beste Schüler gut gerüstet

WÜRZBURG

Riemenschneider-Gymnasium: Im Kampf um beste Schüler gut gerüstet

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    Das Riemenschneider-Gymnasium feierte das 125. Jahr seines Bestehens: Schulleiter Dr. Wolfgang von Hinten (Zweiter von links) begrüßte den „Riemenschneider“-Abiturienten Pater Dr. Anselm Grün. Regierungspräsident Paul Beinhofer (links) und Ministerialdirigent Walter Gremm vom Bayerischen Kultusministerium (rechts) gratulierten.
    Das Riemenschneider-Gymnasium feierte das 125. Jahr seines Bestehens: Schulleiter Dr. Wolfgang von Hinten (Zweiter von links) begrüßte den „Riemenschneider“-Abiturienten Pater Dr. Anselm Grün. Regierungspräsident Paul Beinhofer (links) und Ministerialdirigent Walter Gremm vom Bayerischen Kultusministerium (rechts) gratulierten. Foto: Foto: Christian Ammon

    (ca) Mit „seinen weißen Haaren, dem langen Bart, seinen klar geschnittenen Gesichtszügen, dem freundlichen Lächeln und der schwarzen Kutte“ sei er kaum zu überzusehen, sagte Rektor OStD Dr. Wolfgang von Hinten bei der ungewöhnlichen Begrüßung des bekanntesten Gastes des Festaktes zum 125-jährigen Jubiläum des Riemenschneider-Gymnasiums: Pater Dr. Anselm Grün. Der beliebte Benediktinermönch aus Münsterschwarzach hat 1964 sein Abitur am „Riemenschneider“ abgelegt.

    Vor zahlreichen Schülern, Ehemaligen und den Lehrern sowie Altschulleiter Manfred Janke und dem designierten Nachfolger des scheidenden Rektors, Studiendirektor Klaus Gerlach, lobte der Pater in seiner Festrede in der St. Johanniskirche den humanistischen Geist, der an der 1886 als zweites Würzburger Gymnasium mit dieser Ausrichtung gegründeten Schule geherrscht habe. Denn es sei die Sprache, die den Menschen forme, sagte er. Der Pater kritisierte die „Sprache der Wirtschaft“, die heute auch im Bildungswesen immer stärker Fuß fasse: „Sie ist kalt, sie beurteilt, bewertet und verletzt.“ Darum sei es nötig, „eine Sprache zu finden, die berührt und vom Herzen her spricht.“ Auch lobte er humanistische Tugenden wie Gerechtigkeit, die Tapferkeit, zu den eigenen Ideen zu stehen, das Maßhalten in immer lauteren und schnelleren Zeiten, aber auch die Klugheit als „die Kunst, sich klug zu entscheiden“.

    In der Spätphase des Kulturkampfs unter dem Namen „Königliches Neues Gymnasium“ gegründet, war das „Riemenschneider“ ein Zugeständnis des modernen, seine Schulhoheit betonenden Staates an die katholische Kirche. Von Beginn an pflegte die Schule eine enge Zusammenarbeit mit dem bis vor zwölf Jahren bestehenden bischöflichen Knabenseminar, dem Kilianeum: In der Schulchronik finden sich daher bedeutende Namen des deutschen Katholizismus wie die Kardinäle Michael von Faulhaber, Julius Döpfner und sein Nachfolger als Bischof, Josef Stangl. Noch heute besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Schülerheim Julianum.

    Einst größtes Gymnasium Bayerns

    Den Erfolg dieser Schulart beweisen die stetig wachsenden Schülerzahlen in der Weimarer Republik. 1927 war das „Riemenschneider“ das größte Gymnasium Bayerns mit 805 Schülern. Nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs wurde es mit dem Alten Gymnasium, dem heutigen Wirsberg-Gymnasium, zusammengefasst. Miteinander vereint teilten sich die beiden humanistischen Schulen seit 1946 unter erheblicher Raumnot den neoklassizistischen Bau des Neuen Gymnasiums am Ringpark. Erst 1960, als das Wirsberg-Gymnasium einen Neubau erhielt, ist das „Riemenschneider“ wieder eigenständig. In den 1970er Jahren kamen moderne Erweiterungsbauten hinzu.

    Allerdings ist der humanistische Zweig in den 90er-Jahren in die Krise geraten. Seit 1996 ersetzt ihn ein mathematisch-naturwissenschaftlicher Zweig. Zudem gibt es seit 1970 ein neusprachliches Angebot. Hinzu kommt freiwilliger Unterricht mit Rudern und Handball über Schulspiel und eine Schülerband bis hin zur Astronomie. Auch mit einer offenen Ganztagesschule, einem Internetcafé und Partnerschulen stellt sich die Schule den Anforderungen der Zeit.

    Bürgermeister Georg Rosenthal und Regierungspräsident Paul Beinhofer bezeichneten das Riemenschneider-Gymnasium als „bedeutenden Teil der Würzburger Bildungslandschaft“. Die Schule sei im innerstädtischen Konkurrenzkampf um die besten Schüler bestens gerüstet, stellte der OB als Vertreter des Schulträgers, der Stadt, fest.

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