Der geplante Bürgerentscheid über Abriss oder Sanierung des alten Postgebäudes in der Hofstraße wird ausgesetzt. Dies entschied der Gemeinderat einstimmig in einer Sondersitzung.
Zur Sitzung, bei der es um die Gestaltung der neuen Ortsmitte ging, war der Leitende Baudirektor der Regierung von Unterfranken, Manfred Grüner, gekommen. Grüner sagte, dass Rimpar seit 2004 ein Städtebauentwicklungskonzept habe. Bis auf die Sanierung der „Alten Knabenschule“ sei jedoch nicht viel passiert.
Der Abbruch des Postgebäudes gegenüber der sanierten Knabenschule ist im Bedarfsplan für Mittel aus der Städtebauförderung vorgesehen. Grundlage für eine Förderung ist laut Grüner, dass das Gebiet „städtebauliche Missstände“ aufweist, „die verbessert werden müssen“.
Wenn das alte Postgebäude in der Hofstraße 1 erhalten werde, muss es auf jeden Fall saniert werden. Aber: „Ein bisschen sanieren geht nicht“. Allerdings ist für Grüner fraglich, ob eine Sanierung gefördert wird.
Für Grüner ist die Hofstraße der wichtigste Bereich in der Ortsmitte. Diese Fläche habe bei weitem mehr Potential als sie heute zeigt. Bei einem Bürgerentscheid greife die Frage, ob das Postgebäude abgerissen oder saniert werden soll, zu kurz, es gehe um mehr, betonte Grüner. Der Baudirektor erklärte, dass er größere Möglichkeiten beim Abbruch des Postgebäudes sehe. Städtebaulich sei es „kein großer Wurf“, dass neben einem Gebäude zwei kleine Plätze bestehen bleiben, so seine Meinung. Für Rimpar schlägt Grüner ein kooperatives Verfahren mit Architektenwettbewerb oder –workshop vor. Ähnlich wurde schon mit viel Erfolg bei den alten Kirchgaden in Thüngersheim vorgegangen. Das Verfahren könnte über einen Zeitraum von vier Tagen gehen. Mehrere Architekten hören sich die Wünsche und Bedenken der Beteiligten an. Mit den Bestandsplänen wägen sie dann ab, ob ein Abriss oder eine Sanierung favorisiert wird. Die Kosten für das Verfahren werden auf 60 000 Euro geschätzt, wovon 60 Prozent gefördert werden. Der Gemeinderat sprach sich einstimmig für das Verfahren aus. „Dies ist ein guter Weg, um Aussagen von Fachleuten zu bekommen und bei dem jeder seine Argumente mit einbringen kann“, so Bürgermeister Burkard Losert. Es können von den Fachleuten auch Ideen kommen, an die man als Laie noch gar nicht gedacht habe, hieß es im Gemeinderat.