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AUB: Ritterspiele bringen das Mittelalter an die Gollach

AUB

Ritterspiele bringen das Mittelalter an die Gollach

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    Aub im Hochmittelalter. Die Tochter des Königs geht im Schlossgarten mit ihrem künftigen Gemahl umher, um die Einzelheiten der Hochzeitsfeier zu besprechen. Da wird das Paar von einem finsteren Ritter überfallen, ihr Prinz wird dabei mit einem vergifteten Dolch niedergestochen und verwandelt sich in Folge eines Zaubers in einen Falken.

    Über viele Jahre betreut die Prinzessin ihren künftigen Gemahl, der seine ursprüngliche Gestalt aber nicht mehr zurückbekommt. Dann kann jedoch ein weißer Zauberer den Bann lösen, aber nur für eine Stunde. Nur wenn der Prinz in dieser Zeit ein „Turnamentum“ gewinnt, ein Ritterturnier, kann er auf Dauer Mensch bleiben. So ruft der König von Aub, den Uwe Hehn, ehemals Kämmerer der Verwaltungsgemeinschaft Aub und neuer Bürgermeister von Creglingen, Gestalt gibt, ein Turnier aus. Als Preis setzt er sein gesamtes Königreich ein, um dass die „Krieger der Lüfte“, Ritter, die einen Greifvogel im Wappen führen, streiten.

    Ritter Askan, der edle Ritter und Bräutigam, hat in diesem Turnamentum einen erbitterten Widersacher, den finsteren Targo aus den Karpaten. Beim Kampf um Okkuli hat mal der eine, mal der andere einen Vorteil, wobei sich Targo nicht scheut, auch einmal die Regeln zu seinen Gunsten zurechtzubiegen. Aber selbst mit all seinen hinterhältigen Tricks vermag er es nicht, Ritter Askan Königreich und Brau streitig zu machen.

    Waghalsige Ritte auf galoppierenden Pferden, mittelalterliche Übungen wie Ringestechen, Bogenschießen auf den Bären, Speerwerfen auf die Wildsau, der Wurf mit dem Wurfstern oder am Ende der Tjost, das Gestech Mann gegen Mann, bei dem es darum geht, den Gegner mit der Lanze aus dem Sattel zu heben, unterhalten die Zuschauer. Die einzige Frau im Wettbewerb muss aussetzen, denn die Regeln erlauben es nicht, dass „Weiber mit den Männern die Lanze kreuzen“. Das Splittern und Krachen von Holz, als sich die Ritter bemühen, sich gegenseitig mit der Lanze aus dem Sattel werfen, begleitet den Wettstreit, als er seinen Höhepunkt erreicht.

    Begeistert gingen die Zuschauer mit, unterstützen den edlen Prinzen im Kampf gegen den schwarzen Ritter. Als am Freitag das Turnier im Platzregen nahezu absoff, ritten die Darsteller unbeirrt auch bei strömendem Regen, preschten mit ihren Pferden triefend nass aufeinander los, um die Lanzen zu kreuzen.

    Eine Gruppe der KJG Zellhausen, die gerade am Auber Zeltplatz campierte, unterstützte besonders leidenschaftlich den Ritter „Oskar von Kauzenburg“, der den Namen des Wohnortes einiger von ihnen führte. Aus ihren Reihen gab es am Ende der Vorstellung stehende Ovationen für die Darsteller.

    Allerlei Kurzweil bot auch in diesem Jahr der Mittelaltermarkt rund um das Ritterturnier. Vom Medicus bis zum Mäuseroulette, von den Musikanten bis zur Märchenerzählerin, vom Händler mit Ritterbedarf bis zum Metverkäufer war alles da, was das Herz eines Mittelalter-Fans entzückt. Am Samstag in der Nachmittagsvorstellung waren es besonders viele Kinder, die das Geschehen auf dem Turnierplatz verfolgten.

    Ein Renner für sich war am Samstag wieder das Feuerwerk, das fast zu mitternächtlicher Stunde noch zahlreiche Zuschauer auf dem Festplatz verweilen ließ. Interessant auch das Feuerreiten nach völlig überarbeitetem Schema, das die Darsteller wegen der heftigen Regenfälle am Freitag nur am Samstag zeigen konnten.

    Teils waren die Zuschauer von weit her gekommen. Unter den rund um den Turnierplatz parkenden Autos waren auch einige mit gelben Nummernschilder aus den Niederlanden. Ein Fahrzeug mit Kennzeichen aus Großbritannien trug als weiteres Erkennungsmerkmal den roten Drachen aus Wales.

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