Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Landkreis Würzburg
Icon Pfeil nach unten

WÜRZBURG: Roboter als Unterstützer der Pflegekräfte

WÜRZBURG

Roboter als Unterstützer der Pflegekräfte

    • |
    • |
    Die Studentinnen Stefanie Bosch und Monique Dittrich testen den „Pflege-Roboter“.
    Die Studentinnen Stefanie Bosch und Monique Dittrich testen den „Pflege-Roboter“. Foto: Fotos: Miravilla

    Sie heißt Kathrin Schmidt, ist Pflegekraft, kann sprechen, dabei den Mund bewegen und sogar mit den Augen blinzeln. Und sie ist äußerst handlich, da gerade einmal 30 Zentimeter hoch und entsprechend leicht. Daher lässt sie sich problemlos auf den Tisch stellen, denn Kathrin Schmidt ist ein sogenannter sozialer Roboter. Entwickelt und programmiert wurde er von Studenten der Universität Würzburg.

    Betreut wird das Projekt von Prof. Birgit Lugrin, die den Lehrstuhl der Medieninformatik leitet und deren Forschungsschwerpunkt die sozialen Roboter sind. Die Studentinnen Stefanie Bosch (25 Jahre alt) und Monique Dittrich (24) arbeiten seit Oktober an diesem Forschungsprojekt. „Der Roboter spricht Französisch, Englisch und Spanisch“, sagt Bosch. Außerdem könne er auf Gesichtserkennung programmiert werden, um Gesprächspartner persönlich zu begrüßen. „Deshalb werden diese Art von Roboter ,sozial‘ genannt, weil sie fähig sind, ihr menschliches Gegenüber zu erkennen und mit diesem zu kommunizieren“, erläutert Bosch. In der Altenpflege könnten diese Roboter als soziale Unterstützung eingesetzt werden. „Die Roboter würden die Senioren mit kleinen Denksportaufgaben unterhalten, sie vielleicht sogar an bestimmte Dinge erinnern, wie zum Beispiel ein Glas Wasser zu trinken oder an die frische Luft zu gehen“, ergänzt Dittrich.

    Doch wie funktioniert das Studenten-Projekt im Alltag und könnte ein sozialer Roboter auch tatsächlich in der Altenpflege eingesetzt werden? Die Studentinnen haben ihren Roboter nun persönlich in der Seniorenwohnanlage am Hubland mit Bewohnern getestet. Anhand eines Fragebogens konnten die Senioren erläutern, wie sie die Interaktion mit dem Roboter erlebt haben. Ein Ergebnis liegt noch nicht vor, denn man befinde sich hier noch in der Phase der Datenerhebung.

    „Wir, die in der Pflege tätig sind, stehen allerdings den Pflegerobotern eher konstruktiv kritisch gegenüber“, sagt Matthias Rüth, Geschäftsführer der Senioreneinrichtungen des Landkreises Würzburg. „Natürlich verwehren wir uns nicht der Technik. Es gibt viele gute Unterstützungssysteme wie Treppenlifte oder elektrische Rollstühle. Was pflegebedürftigen Menschen am meisten fehle, sei das Zwischenmenschliche, eine emotionale Verbundenheit, so Rüth weiter. Deshalb könnten und dürften Roboter nicht das Pflegepersonal ersetzen. „Ein standardisierter Robotereinsatz würde meiner Meinung nach das Ende unserer Wertekultur bedeuten“, ist sich Matthias Rüth sicher.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden