Über den Stand der Sanierung der 1970 errichteten Aussegnungshalle im Veitshöchheimer Waldfriedhof informierte Architekt Professor Wolfgang Fischer Bürgermeister Jürgen Götz. Das Gebäude soll behutsam saniert werden, ohne seine Formensprache einzubüßen. Neben der Sanierung aller Oberflächen, der Erneuerung der Technik wie Heizung und Beleuchtung sowie der Installation barrierefreier Toiletten wird als wesentliche Änderung die Fensterfront so gestaltet, dass sie bei größeren Beerdigungen und gutem Wetter aufgeschoben werden kann, so dass Trauernde draußen nicht mehr durch Lautsprecher beschallt werden müssen.
Bis auf Möblierung und Bauendreinigung wurden bereits alle Gewerke vergeben. Die Aufträge summieren sich auf 566 000 Euro, rund 70 000 Euro weniger als vom Architekten in der Gemeinderatssitzung am 11. Oktober 2020 geschätzt wurde.
Zustand der Deckenbalken erfreulich
Bereits abgeschlossen hat die Firma Kress die Abbrucharbeiten. Darunter fielen der Ausbau des Bodenbelags einschließlich Estrich und die Abnahme der Deckenverkleidungen. Die Arbeiten konnten wegen der Schadstoffbelastung der Florflexplatten und des Klebers im Fußboden sowie der asbesthaltigen Ekalitplatten der WC-Trennwände nur mittels Vierkammerschleuse durchgeführt werden. Sie waren daher sehr aufwändig.
Als erfreulich bezeichnete der Architekt den Zustand der Holzträger der Decken. Trotz Wassereintritts sei keiner gefault. Es müsste keiner durch die Zimmerer ersetzt werden. Überhaupt stehe das mehr als 50 Jahre alte Gebäude von der Substanz her noch gut da.
Beisetzungsfeiern finden im Zelt statt
Architekt Fischer ist dahinter her, dass die Firmen die vertraglich vereinbarten Termine einhalten, so dass die Aussegnungshalle nach den Sommerferien wieder benutzt werden kann. Bis es soweit ist, finden Beisetzungsfeierlichkeiten in einem vom Bauhof aufgestellten 75 Quadratmeter großen Zelt statt, auf Wunsch auch im Freien.
An der Aussegnungshalle beginnt nun die Betonsanierung, die in zwei Wochen abgeschlossen sein soll. Um den Glockenturm wird ein Gerüst gebaut. Das Läutwerk wird durch die Firma Hörtz aus Biberach erneuert. Dann ist nochmals die Firma Kress dran, um das Kanalrohr für das neue, von außen begehbare Besucher-WC zu verlegen und eine Wanne einzuziehen.
Für die Dachabdichtung, die Mitte Mai vorgesehen ist, wird das gesamte Gebäude aus Gründen des Unfallschutzes eingerüstet. Zuvor müssen die Oberlichter eingebaut werden, die derzeit bei der Firma Flammersberger in Fertigung sind. Parallel wird laut Architekt Fischer die neue Fassade gemacht. Im Juni werden die neuen Fensterfronten eingesetzt, bevor dann ab Juli der Innenausbau erfolgen soll.
