„Was lange währt…“ oder „Gut Ding braucht Weile“ lauteten Sprichworte, derer sich die Redner bei der offiziellen Einweihung befleißigten. Zwar gibt es im Außenbereich noch einiges zu tun, bis der letzte Bauzaun verschwunden ist, doch innen ist alles fertig. 115 Krippen- und Kindergartenkinder sind unter einem Dach, betreut von 26 pädagogischen Fachkräften.
Martin Walther, Vertrauensmann des Kirchenvorstands, gab zu, im Kirchenvorstand auch offen darüber diskutiert zu haben, ob man es nicht ganz bleiben lassen sollte. „Doch Jesus selbst war ein Krippenkind, das ist Motivation genug“. Und ein gehöriges Stück Motivation bedurfte es auch. Denn Architekt Martin Hahn hatte 2012 noch gedacht, dass parallel zum Kinderkrippenbau die Sanierung des in die Jahre gekommenen „Holzbaus“ laufen könnte.
Die Kinder zogen in die Fernwasserstraße in Räume des Landkreises um, die der Landkreis gerne zur Verfügung gestellt hätte, wie stellvertretende Landrätin Gisela Keller versicherte. Eigentlich sollte der Aufenthalt dort nur von kurzer Dauer sein, doch erst am 7. Januar 2015 waren die Kinder wieder in der Sudetenstraße in der Bärenhöhle, im Vogelnest und im Hühner- oder Pferdestall.
„Viele Abstimmungen und Gespräche waren nötig, um die Finanzierung und Ausführung zu klären“, umschrieb Bürgermeister Wolfgang Lampe vorsichtig den stattgefundenen Streit. Auch die Eltern machten Druck. Daran erinnerten in den neuen Räumen noch einige Luftballons mit der Aufschrift „Wir wollen endlich zurück!“. Marion Demski und Nadine Klein vom Elternbeirat stellten in ihrem Puppenspiel über die Baugeschichte dies treffend nach. Martin Hahn erinnerte an verschiedene Varianten und Kostenberechnungen. „Wir waren gut beschäftigt“, sagte er. Nachdem auch geklärt war, dass die Glaskuppel nicht erhalten werden muss und der Stadtrat den Zuschuss auf 335 000 Euro erhöht hatte, kam dann Mitte vergangenen Jahres die Baugenehmigung. „In einer Rekordzeit von viereinhalb Monaten wurde der Holzbau saniert“, freute sich Lampe, der dies als Ergebnis „einer konstruktiven Zusammenarbeit zwischen der kirchlichen und politischen Gemeinde“ wertete. Die Sanierung hat insgesamt 763 000 Euro gekostet. Dafür hätte man kein neues Gebäude in gleicher Qualität und gleichem Platzangebot bauen können, betonte Günter Steinmetz, der für alle Handwerker sprach. Bevor Dekan Karl-Uwe Rasp den Segen Gottes für die neuen Räume erbat, lobten CSU-Stimmkreisabgeordneter Hans Herold, SPD-Landtagsabgeordneter Harry Scheuenstuhl und sozialpolitische Sprecherin der Freien Wähler im Landtag, Gabi Schmidt, den gelungenen Neubau und die Arbeit der Mitarbeiter.