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WÜRZBURG: Schenk und Schenk: Die Zirkusmacher

WÜRZBURG

Schenk und Schenk: Die Zirkusmacher

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    Junge Firmen-Chefs: Die Brüder Christian und Frederik Schenk an der riesigen Nähmaschine. In ihrem kleinen Betrieb in Reichenberg fertigen die beiden Artisten in Handarbeit Zirkuszelte und Hüpfburgen.
    Junge Firmen-Chefs: Die Brüder Christian und Frederik Schenk an der riesigen Nähmaschine. In ihrem kleinen Betrieb in Reichenberg fertigen die beiden Artisten in Handarbeit Zirkuszelte und Hüpfburgen. Foto: Fotos: THERESA MÜLLER

    Was macht ein 13-Jähriger mit einer Nähmaschine, einem ausgedienten Ölbrenner vom Schrottplatz und einer alten LKW-Plane? Er bastelt sich seine eigene Hüpfburg. Zumindest, wenn er Christian Schenk heißt.

    Heute ist Schenk 25 Jahre alt, aber Hüpfburgen bastelt er immer noch. Denn gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Frederik hat der Würzburger sein Hobby zum Beruf gemacht. Die beiden treten nicht nur als Artisten-Duo „SchenkSpass“ auf – zum Beispiel beim Internationalen Kinderfest in Würzburg. Sondern sie feiern in diesem Jahr auch das zehn-jährige Bestehen ihres eigenen Unternehmens. Schenk und Schenk verleihen und verkaufen Zirkuszelte und Hüpfburgen, die sie in Handarbeit selbst herstellen.

    „Kinder klatschen nicht unbedingt.“

    Frederik Schenk über die Erfahrungen mit jungem Publikum

    „Am Anfang muss man viel ausprobieren, bis jeder Winkel genau stimmt“, sagt Christian Schenk. Auf der Waldorfschule hat er Nähen und Schweißen gelernt und ein Schulprojekt dazu genutzt, sein erstes professionelles Zirkuszelt zu bauen. Mit 16, gerade alt genug für ein eigenes Gewerbe, meldeten er und sein Bruder dann „SchenkSpass“ an.

    Als Artisten waren Christian und Frederik Schenk da bereits mehrere Jahre unterwegs. Auf dem Internationalen Kinderfest, dass am kommenden Sonntag wieder in Würzburg gefeiert wird, haben sie in den vergangenen Jahren oft die kleinen und großen Zuschauer mit Jonglage, Zauberei und Feuerspucken verblüfft. Ihre Kunststücke haben die beiden hauptsächlich im Würzburger Kinderzirkusprojekt „Circus Knirps“ gelernt. Als von Freunden und Verwandten immer öfter die Frage kam „Könnt ihr nicht auch mal bei uns auftreten?“, entwickelte sich aus Spaß und Hobby eine Geschäftsidee. Und sie haben gut zu tun: Bei bis zu 80 Auftritten im Jahr jonglieren und zaubern Christian und Frederik Schenk heute.

    Das Lernen für die Uni muss da schon mal hinten anstehen, sagt Frederik Schenk. Während sein Bruder hauptberuflich das gemeinsame Unternehmen leitet, studiert der 22-jährige im sechsten Semester Sonderpädagogik – „nebenbei“, sagt er und lacht.

    Einen Auftritt beim Internationalen Kinderfest konnten sie in diesem Jahr nicht in ihrem vollen Terminkalender unterbringen. Dafür stellen sie der Benefizveranstaltung kostenlos unter anderem eine Riesenrutsche und eine Rodeo-Anlage zur Verfügung. Denn bei selbst gemachten Hüpfburgen und Zirkuszelten ist es nicht geblieben: Nach und nach hat sich bei den Brüdern fast eine ganze Kirmes angesammelt. Die Attraktionen verleihen sie, von Musikanlagen bis zum Entchenschwimmen.

    Richtig Urlaub hat er seit Jahren nicht mehr gemacht, sagt Christian Schenk, aber „es macht ja Spaß.“ Gerade auch die Arbeit mit Kindern gefällt den Brüdern, bei ihren Auftritten ebenso wie beim Ferienzirkus, den sie jeden Sommer auf der Würzburger Bastion anleiten. „Kinder klatschen nicht unbedingt“, erzählt Frederik Schenk, „aber wenn sie beeindruckt sind, bleibt ihnen schon mal der Mund offen stehen.“

    Weniger Spaß macht den beiden die Bürokratie und der Bürokram, den die Selbstständigkeit mit sich bringt. Aber selbst in komplizierten Steuerabrechnungen sind die Schenks mittlerweile geübt. Eine große Hilfe war die Unterstützung ihrer Eltern, so Frederik: „Sie haben uns immer von Auftritt zu Auftritt gefahren. Dabei haben sie als Beamte eigentlich gar nichts mit Zirkus zu tun.“ Etwas skeptisch seien die Eltern schon gewesen, als die Söhne sich mit ihrem Hobby selbstständig machen wollten, sagt Christian Schenk. Die anfänglichen Zweifel kann er aber gut nachvollziehen. Denn dass es so gut laufen würde, hat die beiden selbst verblüfft.

    Das Internationale Kinderfest

    Bayerns größte Spielwiese, so kündigen die Stadt Würzburg und das BR-Studio Mainfranken als Veranstalter und das Würzburger Hilfswerk DAHW als Organisator das 38. Internationale Kinderfest am Sonntag, 5. Mai, an.

    Die Würzburger Innenstadt wird dann ab 11 Uhr wieder den Kindern gehören. Bis 17 Uhr sorgen zahlreiche Attraktionen und kulinarische Angebote für Kurzweil bei Groß und Klein. Der Erlös geht nach Tansania in ein Hilfsprojekt der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe DAHW.

    Fast 1000 Menschen aus über 80 Organisationen engagieren sich ehrenamtlich an diesem Tag. Neben der Freude, den Kindern einen schönen Tag zu bereiten, geht es allen Beteiligten auch darum, Kindern in Tansania bessere Zukunftschancen ermöglichen.

    Rund um den Marktplatz sowie von Schönbornstraße bis Domvorplatz gibt es Spaß und Spiel. Bei einer Tombola gibt es Gewinne, die von Geschäftsleuten gestiftet wurden. Neu ist das Angebot am Alten Kranen mit Hüpfburg, Kinderschminken und Malwettbewerb.

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