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Schnuller-Alarm und Party-Stimmung in St. Ursula

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Schnuller-Alarm und Party-Stimmung in St. Ursula

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    Aus 100 in Frage kommenden Schnullern aus 17 Ländern hatte "Wetten,dass . . . ?"-Moderator Thomas Gottschalk während der Sendung fünf Stück ausgesucht. Davon mussten die beiden Schülerinnen aus Würzburg auf jeden Fall vier erkennen, um die Wette zu gewinnen. Und das gelang ihnen.

    Die beiden Cousinen wurden am gestrigen Montag frenetisch in ihrer Schule gefeiert. Ein Fenster nach dem anderen öffnet sich, als Direktorin Schwester Petra Brillinger gegen 1030 Uhr zahlreiche Journalisten im Schulhof empfängt. "We are the Champions," klingt es von oben. In dem kleinen Schulraum unterm Dach geht die Post ab, wiegen sich Martinas und Veronikas Klassenkameradinnen in der La-Ola-Welle und nehmen die beiden immer wieder in den Arm.

    Natürlich zeigen sich die Wett-Königinnen mit Schnuller im Mund, und nicht nur diese beiden. Aus Sympathie nuckeln die anderen gleich mit (Schnuller müssten in den Würzburger Fachgeschäften an diesem Montagmorgen Mangelware sein!).

    Die Schule (1300 Schülerinnen) ist in den Schlagzeilen, nachdem Martina und Veronika bei "Wetten, dass . . . ?" nicht nur mitgemacht, sondern in der Gunst des Publikums auch noch gesiegt haben. Klatschen, Rufe und Party-Stimmung gehören zum Montag bei den Ursulinen, und in der 10 c brennen Wunderkerzen ab, tragen die Mitschülerinnen die beiden neuen TV-Stars auf den Armen. In die flotten Samba-Rhythmen aus dem Kassettenrekorder tritt die Direktorin in den Raum und überreicht Blumengebinde: "Die ganze Schule ist stolz auf euch," sagt sie.

    Nun kommen Veronika und Martina zu Wort: Es war wie in einer großen Familie bei "Wetten, dass . . . ?". Sie wurden in Luxus-Karossen zum Studio hin und wieder weg kutschiert, und Thomas Gottschalk war "locker". "Das würden wir sofort wieder machen," sagt Veronika. Sie hätten allerdings überhaupt nicht damit gerechnet, dass sie Wett-Königinnen dieser Sendung würden, meint sie. "Wir schon," halten andere dagegen.

    Mit strahlenden Augen, übermüdet, aber aufgekratzt, erzählen die beiden von ihrer Begegnung mit den "echten" Stars. Leonardo di Caprio konnten sie leider nicht länger sprechen, nicht mal die Hand drücken: "Der musste weg, aber er hat ,Hi' gesagt...", Faith Hill sei "total nett, aber ihre Sänger sind noch netter als sie", und ebenso sympathisch stufen die beiden Teenager Hugh Grant und Tom Hanks ein. Welcher ist netter? "Hugh Grant schaut süß aus . . .", stimmen die Wett-Königinnen überein.

    Die beiden hatten vor der Sendung nichts über ihr Vorhaben verraten dürfen und still gehalten. Warum viele ihrer Freunde beauftragt waren, ihnen Schnuller aus aller Herren Länder aus dem Urlaub mitzubringen, durfte niemand wissen. Und so kamen schließlich Mitbringsel und Geburtstagsgeschenk-Schnuller aus 17 Nationen zusammen.

    Eher zufällig hatten die beiden die Idee vor einem Jahr auf einer Orchester-Freizeit in Kulmbach geboren. Dort hatten sie sich mal eben einen Schnuller gekauft, weil der "ja so süß" war, mit einer "Janosch"-Figur drauf. Sie dachten weiter und meldeten sich per E-Mail bei Gottschalk an.

    Die Unterschiede der Schnuller erschmeckten und ertasteten sie mit Zunge und Gaumen, indem sie nuckelten, auf den Gummi bissen, die guten Stücke zwischen den Zähnen 'rauf- und 'runterschubsten, dass es nur so quietschte! Und worin bestehen die Unterschiede zwischen den Schnullern? Die aus China sind "ganz aus Silikon", die aus Frankreich "mit Plastik vorn und hinten", teils kann man die Marken-Schildchen mit der Zunge ertasten. "Inhalations-Sauger" haben statt eines Plastik-Ringes "eine Kugel vorne dran", die ist aufklappbar und kann mit Geschmacksölen, auf Watte aufgeträufelt, gefüllt werden. "Die Schnuller aus Spanien schmecken voll eklig. Die sind ganz knautschig: aus Latex, das stinkt. Diese Schnuller ziehen Fusel und Haare richtig an."

    Geübt haben die beiden jungen Damen in den letzten Tagen vor der Sendung jeweils rund zweieinhalb Stunden pro Tag mit verbundenen Augen, die Schnuller voneinander per Mund-Test zu unterscheiden (Sr. Petra: "Wenn die mal so viel Latein gelernt hätten!"). Das führte bei den Proben im  "Wetten, dass . . . ?"-Studio zu Lach-Anfällen im Organisations-Team, und mancher Kameramann musste sich erstmal beruhigen, damit die Bilder nicht verwackelten.

    Welche Zukunft stellen sich die beiden vor? Erst mal Mami werden? "Nein, nein," wendet die Direktorin ein, "erst mal das Abitur machen!" Träumen können die Teenager dann im Urlaub von ihrer weiteren Karriere. Mit dem Preisgeld von 25 000 Euro sollen erst einmal die Familien mit ans Meer fahren, und der Führerschein steht ja auch noch an.

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