Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Landkreis Würzburg
Icon Pfeil nach unten

WALDBÜTTELBRUNN: Schöner Schein für große Shows

WALDBÜTTELBRUNN

Schöner Schein für große Shows

    • |
    • |
    Hochregallager: Viel Stauraum braucht die Firma Steinigke.
    Hochregallager: Viel Stauraum braucht die Firma Steinigke. Foto: Thomas Obermeier

    Rund 4000 Menschen besuchen pro Tag die Erdinger Therme nahe der Landeshauptstadt München, mit 14,5 Hektar Fläche das größte Thermalbad Europas mit Wellenbad, Saunalandschaft und Rutschenparadies.

    Was kaum einer weiß, die künstlichen Pflanzen der Innenausstattung, bis hin zur acht Meter hohen künstlichen Palme, kommen ausnahmslos aus dem Waldbüttelbrunner Gewerbegebiet Kiesäcker. Dort hat seit 1993 die Steinigke GmbH ihren Firmensitz.

    Aus der Garagenfirma, die Bernd Steinigke 1979 mit seinem Bruder in der Würzburger Dreikronenstraße ins Leben rief, ist ein weltweit agierendes Unternehmen für Veranstaltungstechnik geworden. 150 Vollzeitmitarbeiter und rund 30 Teilzeitkräfte finden dort Brot und Arbeit.

    „Wir sind ein Vollsortimenter im Bereich Licht, Ton und Deko, versorgen jeden, vom Alleinunterhalter bis zur Stadionbeschallung“, erläutert Geschäftsführer Matthias Schwab beim Firmenbesuch. „Wir haben uns in den vergangenen Jahren weg vom Nischenanbieter für Profis mehr in die Breite entwickelt“, fährt er fort.

    Das liegt an zwei Dingen, erklärt er: zum einen an der technischen Entwicklung, die die Produkte deutlich günstiger gemacht hat. Diese Entwicklung hat aber auch die Geräte selbst schrumpfen und somit einladender für verschiedene Anwendungen werden lassen. Zum anderen sind es auch die Verbreitungsmöglichkeiten über das Internet. „Wenn wir ein Video posten, das zeigt, wie ein Einzelhändler eine Säule mit LEDs verkleidet hat, dann sehen das viel mehr Leute als früher und wollen ähnliche Installationen für ihren Laden realisieren“, weiß der Geschäftsführer.

    Media Markt unter den Großkunden

    „Zu unseren Kunden zählen zum Beispiel der Elektronikversender Conrad Electronic oder auch die Media Märkte. Da beliefern wir den Partybereich mit bezahlbaren und konsumententauglichen Massenprodukten, wie Mischpulten, Plattenspielern, Kopfhörern oder Nebelmaschinen.“

    „Unsere Eigenmarken, insgesamt neun, sind zum Beispiel im Lichtbereich Eurolite, da bieten wir unter anderem kleine und kompakte Lichteffekte, die haben früher 2000 Mark gekostet und jetzt, dank der LED-Technik, kosten sie nur noch 149 Euro“, berichtet Schwab. Da entwickeln wir alles, bis hin zur App-Steuerung am IPad selbst“, sagt der Geschäftsführer.

    „Im Tonbereich bieten wir die Marke Omnitronic an, da gibt es Mischpulte, Plattenspieler oder Kopfhörer. Vor 20 Jahren hat nur der Profi oder Semiprofi bei uns bestellt, inzwischen statten wir komplette Partykeller aus und machen das parallel zum Profigeschäft.“

    Internet vereinfacht Geschäft

    „Durch das Internet ist es ja auch einfacher geworden, mehr Leute können unsere Angebote sehen und so kaufen auch mehr bei uns“, weiß Michael Dill, Leiter der Unternehmenskommunikation bei Steinigke. „Früher haben nur Veranstalter, Verleihfirmen oder Diskotheken bei uns gekauft, heute kostet eine kleine Nebelmaschine zum Beispiel ja gerade noch einmal 49 Euro. Da sind wir erst durch die Massenproduktion in die Lage gekommen, so etwas so günstig auf dem Markt anzubieten“, fährt er fort. „Für 500 Euro kann man sich heutzutage einen kompletten Partykeller ausstatten, wobei wir selbst unsere Produkte nur Business to Business, also nur an Händler oder andere Gewerbetreibende verkaufen.

    Heutzutage nutzen ja selbst Einzelhändler unsere Lichteffekte im Verkaufsraum. Auch Brunnen, Werbeschilder oder Kunstpflanzen liefern wir, obwohl das eher ein kleinerer Geschäftsbereich ist.“ „In fast jeder Diskothek oder jedem Restaurant in Würzburg hängt oder steht irgendetwas von uns“, sagt Dill. „Auch Halloween bedienen wir auf allen Schienen, mit Schwarzlicht, Nebel, Särgen oder singenden Zombies.“

    Hälfte des Umsatzes kommt aus ganz Europa

    „Den meisten Umsatz machen wir in Deutschland, aber die andere Hälfte kommt aus ganz Europa“, erläutert Geschäftsführer Schwab. „Wir haben ein starkes Standing in Osteuropa, in Russland und den Balkanstaaten. Auch das Geschäft in den USA wächst, wir haben aber auch Kunden in Südafrika oder Australien.“

    „In den USA sind wir in den letzten Jahren stärker geworden weil wir dort einen Vertriebspartner gefunden haben“, erläutert Dill. „Da sind wir jetzt mit unseren Lampen auf den größten Festivals der USA vertreten.“ „Da sind wir schon stolz drauf“, ergänzt Schwab. „Denn wo wir hier schon sagen, wow, das ist groß, da fangen die erst an. Da kostet eine Bühnenseite soviel wie hier ein ganzes Festival, die Bühne ist 150 Meter breit und es kommen an einem Wochenende 360 000 Zuschauer.“

    „Aber auch in Europa sind wir dabei, Metallica hat zum Beispiel auf unsere Produkte gesetzt, und auch am Rock am Ring und in Wacken waren und werden wir auch in diesem Jahr wieder vertreten sein. Manchmal wissen wir aber leider gar nicht, wo unsere Lichteffekte verwendet werden“, bedauert Schwab. „Wir sind ja die einzigen, die 300 bis 400 Messestrahler sofort lieferbar auf Lager haben. Das ist unsere Stärke. Allerdings erfahren wir oftmals dann nicht wo die später hängen.“

    8500 verschiedene Artikel führt Steinigke im Sortiment, erzählt Dill. „Und obwohl wir unseren Katalog abgespeckt haben, hat er immer noch 600 Seiten, zuvor waren es 800“, sagt er. Steht man vor dem Firmengebäude, kommt es einem auf den ersten Blick auch gar nicht so groß vor. Aber die Halle für das Hochregallager auf der Rückseite des Gebäudes ist 110 Meter lang, 60 Meter breit und 19 Meter hoch. Und der Platz wird benötigt. „1993 hatten wir zum Beispiel sogenannte Zig Zag-Strahler im Programm, da hat das Stück 500 Mark gekostet und wir haben pro Jahr 100 Stück verkauft“, weiß Schwab. „Heute kostet einer nur noch 99 Euro, dafür haben wir davon im Schnitt rund 800 Stück dauerhaft auf Lager.

    Die Waldbüttelbrunner Firma Steinigke produziert Lichttechnik, Tontechnik und Dekoware für Veranstaltungen für einen weltweiten Markt. Im Bild: der Leiter der Unternehmenskommunikation Michael Dill (links) und Geschäftsführer Matthias Schwab im Showroom für Lichttechnik.
    Die Waldbüttelbrunner Firma Steinigke produziert Lichttechnik, Tontechnik und Dekoware für Veranstaltungen für einen weltweiten Markt. Im Bild: der Leiter der Unternehmenskommunikation Michael Dill (links) und Geschäftsführer Matthias Schwab im Showroom für Lichttechnik. Foto: Fotos: Thomas Obermeier

    “ In der Halle kurven ständig zwei große Gabelstapler hin und her, sortieren ein oder bringen Artikel aus den Regalen auf den Weg zum Versand.

    „Für Verwaltung und Qualitätskontrolle kommen noch einmal rund 1000 Quadratmeter Fläche hinzu“, berichtet Schwab. Selbst eine eigene Digitaldruckstraße, mit der Broschüren und Mailings bis zum niedrigen vierstelligen Bereich selbst erstellt und gedruckt werden, steht in den Hallen. „Wir haben auf unserem Gelände noch Platz für das eineinhalbfache der derzeitigen Lagerfläche.“

    Auf dem Dach der derzeitigen Lager- und Büroflächen befindet sich eine Photovoltaikanlage, die beim Bau eine der größten privaten Anlagen in Bayern war. Sie kann 149 Einfamilienhäuser mit Strom versorgen.

    Produktion in China

    Die Produktion der Steinigke-Eigenmarken findet zu großen Teilen in China statt, aber auch in Fabriken quer durch Europa. „Wir legen Wert auf eine Marktreife nach europäischen Standards“, erläuterte Schwab. „Wir haben eine eigene Entwicklungsabteilung im Haus, da achten wir nicht nur auf Sicherheit bei der Elektronik. Wenn wir in unserer Fertigung anreisen, kommen wir mit einer Armada von Technikern. Da prüfen wir dann unter anderem auch die Schadstoffe im Lötzinn oder mit welchem Lack die Lautsprecher versehen werden.“

    „Hier in Waldbüttelbrunn haben wir zum Beispiel eine Testanlage für mechanische Falltests. Da testen wir, was passiert, wenn die Halterung einer Lautsprecherbox oder eines Lichteffektes versagt. Diese Anlage kann bis zu sechs Tonnen belastet werden“, sagt Schwab. „Wir haben auch einen EMV-Raum, wo die elektromagnetische Verträglichkeit getestet wird, also Abstrahlungen oder Magnetströme“. „So wie man es eben auch bei Handys macht“, ergänzt Dill. „Viele unserer Geräte sind ja mit Sendern ausgerüstet und werden so gesteuert.“

    Da passt noch was rein! Der Leiter der Unternehmenskommunikation von Steinigke, Michael Dill (links), und Geschäftsführer Matthias Schwab im Hochregallager.
    Da passt noch was rein! Der Leiter der Unternehmenskommunikation von Steinigke, Michael Dill (links), und Geschäftsführer Matthias Schwab im Hochregallager. Foto: Foto: Thomas Obermeier

    „Unsere Produkte erfüllen alle erforderlichen deutschen und europäischen Standards. Was wir auf die Straße schicken, ist picobello und von uns auf Herz und Nieren getestet. Da sind wir führend, auch wenn das sehr viel Geld kostet“, sagt Schwab. „Wenn wir in Europa alle Normen erfüllen, ist das dann ein Easy-Going in anderen Ländern. Leider werden wir auch oft kopiert, aber auch wenn die Chinesen sagen, etwas zu kopieren sei das höchste Lob, die deutschen Sicherheitsstandards erfüllen diese Kopien dann aber nicht.“

    Steinigke Showtechnik

    Firma: Steinigke Showtechnic GmbH

    Standort: Andreas-Bauer-Str. 5

    97297 Waldbüttelbrunn

    Gründungsjahr: 1979

    Mitarbeiterzahl: 150

    Umsatz: k.A.

    Niederlassungen: Waldbüttelbrunn.

    Hauptprodukte: Veranstaltungstechnik, Licht, Ton, Deko

    Eigentümer: Bernd Steinigke

    Homepage: www.steinigke.de

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden