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GERBRUNN: Schüler bangen um einen von zwölf Preisen

GERBRUNN

Schüler bangen um einen von zwölf Preisen

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    Kino von Schülern für Schüler: Spannung, Action, Animation, Komödie – bei den Bayerischen Schulfilmtagen in Gerbrunn an diesem Wochenende ist wieder einiges geboten.
    Kino von Schülern für Schüler: Spannung, Action, Animation, Komödie – bei den Bayerischen Schulfilmtagen in Gerbrunn an diesem Wochenende ist wieder einiges geboten. Foto: Foto: Th. Repper

    Es wird spannend für Nico Mohr (16 Jahre), Lena Schmid (14), Verena Szevemeta (16) und Gabor Bereczky (13) aus dem Sonderpädagogischen Förderzentrum (SFZ) Würzburg. Samstagnachmittag, wird im Hauptprogramm-Block V ihr Film, „Nicht ganz allein“ über die Leinwand in der Gerbrunner Mehrzweckhalle flimmern. „Und hoffentlich einen Preis holen“, so die Schüler.

    Das Quartett wird, mit insgesamt rund 250 weiteren Teilnehmern, ab diesen Freitag bis Samstag, 10./11. Oktober, Gast sein beim ältesten deutschen Schülerfilmfest: den 37. Bayerischen Schulfilmtagen. Diese werden bereits zum siebten Mal von Thomas Schulz und seinem Team aus der Eichendorffschule Gerbrunn und mit Unterstützung der Gemeinde Gerbrunn ausgerichtet.

    Die Vier aus dem SFZ mischen sich dabei unter filmbegeisterte Schüler und Lehrer aus allen Schularten und Jahrgangsstufen, von der Grundschule, über Mittel- und Realschule bis hin zu Gymnasium oder Berufsschule. „Insgesamt wurden heuer 100 Filme eingereicht“, sagt Thomas Schulz. 50 davon hat die Jury vorausgewählt. Sie haben mit Inhalt, Gestaltung oder Technik überzeugt und laufen im Hauptprogramm und damit im Wettbewerb. Weitere 50, darunter auch Filme aus der Region, werden im Programmteil „Horizonte“ gezeigt. Diese erfüllen noch nicht alle Kriterien, um sich dem Wettbewerb zu stellen, sollten aber nach Meinung der Jury dem Publikum nicht vorenthalten werden.“

    Wertvoll für die Schüler, die während des dreitägigen Programms in der Eichendorffschule untergebracht sind, sind die anschließenden Werkstattgespräche. In diesen haben die Zuschauer, darunter manch junger Filmprofi und viele engagierte Fachlehrer, Gelegenheit, Lob und Kritik zu den Beiträgen zu äußern, Fragen zu stellen und Anregungen zu geben.

    „Insgesamt wurden heuer 100 Filme eingereicht.“

    Thomas Schulz Ausrichter der Schulfilmtage

    Dieser Teil der Filmtage ist für Schulz genauso wichtig, wie die angebotenen Workshops mit Filmprofis zu den Themen Drehbuchschreiben, Filmanalyse, Trickfilmanimation. „Es geht immer auch darum, wer mit welchen Mitteln, mit welcher Erfahrung und mit welchem Personal einen Film gedreht hat“, erklärt Schulz. Auch die Jury berücksichtigt all diese Kriterien und bewertet nicht ausschließlich die Qualität des Endproduktes der ein bis etwa 25 Minuten langen Streifen der Jungfilmer von etwa acht bis 21 Jahren.

    Für das Quartett aus dem SFZ, welches das insgesamt siebenköpfige Filmteam der Schule vertritt, liegt die Messlatte deswegen möglicherweise etwas höher. Sie haben mit ihrem Teamleiter, Kunstlehrer Alexander Hillenbrand, in den vergangenen Jahren schon Preise gewonnen. So ist die 15-jährige Nadine Fischer, die erfahrenste der Gruppe, mit dem jetzt vierten Film, den sie als Kamerafrau begleitet, fast schon ein Profi.

    Ganz anders Gabor, der ziemlich aufgeregt ist. Er ist zum ersten Mal im Filmteam. Als Hauptdarsteller stand er vor Nadines Kamera. „Er hat jede Menge Mut bewiesen mit seiner Rolle und sie obendrein mit Bravour gemeistert“, lobt Hillenbrand. Damit alles so authentisch wie möglich rüberkommt, verrät der 13-Jährige, hat er zu Hause mit der Oma geprobt, wie sich ein wohl ein Schüler verhält, der Tag für Tag gemobbt wird.

    „Es war gar nicht so einfach, jemanden in der Schule zu finden, der diese Rolle übernehmen wollte“, erzählt Lena. Ebenso wie die Auswahl eines guten Plots sich schwierig gestaltete. „Wir machen da immer so einen Wettbewerb für unsere siebten bis neunten Klassen“, fährt Lena fort, „die dürfen ihre Drehbuchideen einreichen und wir suchen dann das für uns am besten passende aus.“

    In diesem Jahr war aber nichts dabei, was sich mit den vorhandenen Mitteln umsetzen ließ, bestätigt der Fachlehrer. „Wir können ja, zum Beispiel, nicht mit einem Tier drehen und uns mal eben einen Löwen ausleihen“, erklärt Diyar Sanoglou (15).

    Hoffnungen auf einen der Preise können sich übrigens noch weitere Filmteams aus Unterfranken machen. Titel aus Röntgen-, Siebold oder Wirsberg-Gymnasium in Würzburg werden ebenso im Wettbewerb zu sehen sein wie ein Beitrag des Armin-Knab-Gymnasiums in Kitzingen, des Beruflichen Schulzentrums Alfons Goppel Schweinfurt, der Don-Bosco Berufsschule oder der Grundschule Heuchelhof.

    Nach der großen Pool-Party Samstagnacht im Gerbrunner Hallenbad wird es am Sonntagvormittag bei der Preisverleihung dann ernst. Gewonnen werden können Geld- und Sachpreise im Gesamtwert von rund 3500 Euro. Zwölf Preise werden ausgelobt, vom Preis des Staatsministers für Kultur und Bildung über Förderpreise von Landkreis wie der Gemeinde Gerbrunn bis hin zu den Förderpreisen von Sponsoren oder den regionalen Programmkinos.

    Kinobegeisterte Gäste sind bei den Schulfilmtagen herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei.

    Übrigens: Wer am Wochenende nicht dabei sein kann, verpasst eine Premiere: Am Samstagabend wird Nachwuchsregisseur Tali Barde (24 Jahre) seinen selbst geschriebenen und produzierten Film „For no eyes only“ zeigen. Der Film lief auf internationalen Filmfestivals, wurde mehrfach ausgezeichnet und kommt Ende Oktober in die deutschen Kinos.

    Weitere Informationen im Internet: www.filmtagebayerischer-schulen.de

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