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WÜRZBURG: Schuhe statt Geldgeschäfte: Leiser nach Commerzbank

WÜRZBURG

Schuhe statt Geldgeschäfte: Leiser nach Commerzbank

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    Hochherrschaftliches Treppenhaus: 1150 Quadratmeter Verkaufsfläche für Schuhe bietet das Haus in der Domstraße 38 nach dem Umbau. Der Treppenaufgang soll bleiben.
    Hochherrschaftliches Treppenhaus: 1150 Quadratmeter Verkaufsfläche für Schuhe bietet das Haus in der Domstraße 38 nach dem Umbau. Der Treppenaufgang soll bleiben. Foto: Foto: Thomas Obermeier

    Das Haus in der Domstraße 38 beherbergte schon das Modehaus Arendt und später die Commerzbank. Nun wird Anfang September das Traditionsschuhgeschäft Leiser an den Domplatz ziehen. Die Umbauarbeiten laufen, bunte Werbeschilder des Schuh-Unternehmens zieren den Bauzaun.

    Mit der Aufgabe der Bankfiliale zum 31. Dezember 2011 wurde der Weg frei für eine neue Verwendung des Hauses, in dem in den oberen Stockwerken Ärztepraxen untergebracht sind. Etwa 1150 Quadratmeter Verkaufsfläche auf zwei Etagen, das findet man in Würzburg in der Lage selten, meint der planende Architekt Jens Geisendörfer, der viel Erfahrung mit Innenstadt-Baustellen hat. Er leitete beispielsweise den Umbau des Breuninger-Hauses am Kürschnerhof zur heutigen Groß-Buchhandlung Hugendubel.

    Der Domplatz wird sich positiv verändern, da sind sich Geisendörfer und Hauseigentümer Hans-Jürgen Emmerling sicher. Denn die Arkaden – der Durchgang zur Plattnerstraße direkt an den Schaufenstern – werden geschlossen, die Hausfront rückt nach vorne. „Wir bekommen mehr Verkaufsfläche und schaffen mehr Symmetrie auf dem Platz“, erläutert der Architekt bei einem Ortstermin. Die Ärztepraxen bekommen einen eigenen Eingang. Die künftigen Leiser-Schaufenster – etwa 60 laufende Meter – werden bis zum Boden reichen. Das Gebäude wird neu gestrichen, angelehnt an die Farbe des benachbarten Kilianshauses und eine Natursteinverkleidung im unteren Bereich. Innen wird ein Aufzug für die Kunden des Schuhhauses eingebaut.

    „Es ist eine schwierige Baustelle“, sagt Bauleiter Armin Firle. Im Haus macht ein Hals-Nasen-Ohrenarzt sensible Hörtests und ein Chirurg hilft Patienten mit kleineren Eingriffen. „Da können wir nur zu bestimmten Zeiten richtig Lärm machen. Oft geht das nur zwischen 7 und 8 Uhr und am Samstag.“ Bisher grüßen die Mieter aber noch die Bauarbeiter.

    Anfang Juli 2011 musste das Schuhhaus Leiser in der Eichhornstraße schließen. Wie berichtet will die neue Eigentümerin, die Freier Besitzgesellschaft, das Haus komplett neu bauen und da musste der alte Mieter raus. Das Unternehmen Leiser, eine Kette mit vielen Filialen in Deutschland, übernahm den Laden in der Eichhornstraße 1972. Damals hieß er noch „Scheubel“. Nach einem großen Umbau etablierte sich dann ab 1991 der Name Leiser.

    Frank Pohl, Geschäftsführer Expansion bei Leiser, macht deutlich, dass für ihn Würzburg ein wichtiger Standort ist. „Daher haben wir für unsere Stammkunden in der Herzogenstraße 3, gegenüber der Augustinerkirche, eine Laden eröffnet, als Zwischenlösung.“ Im Herbst soll das Geschäft in der Domstraße 38 dann mit einem neuen Ladenkonzept glänzen.

    „Wir können nur zu bestimmten Zeiten richtig Lärm machen“

    Armin Firle Bauleiter

    Das barocke Bauwerk war gleich zweimal im Jahr 1945 zerbombt worden, erläutert Emmerling: 19. Februar und 16. März. Ende 1948 wurde es als Erdgeschoss-Provisorium „Dehner am Dom“ wieder hergerichtet. Im September 1959 ging es dann los mit dem Neubau, um den lange Zeit auch mit der Stadt gerungen werden musste. Schließlich steht es ja an einer städtebaulich sensiblen Stelle. Am 9. Januar 1960 war Richtfest und im Juli öffnete „der schöne Arendt“ seine 14. Filiale. Diese Mode-Ära endete 1986. Es folgte ein großer Umbau und dann bezog die Commerzbank 1987 die neuen Räume. Emmerling rechnet auf der Baustelle schnell mal hoch: „Etwa alle 25 Jahre bekommt unser Haus eine neue Verwendung.“ Besonders freuen über den neuen Einzelhandel werden sich die Geschäftsleute in der Plattnerstraße. Sie versuchen seit Jahren ihre Straße attraktiver zu machen. Und ein solches Zugpferd lockt viele Kunden an.

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