"Ich hoffe, dass ich mir den Elan erhalte", sagt sie, denn gar so jung fühle sie sich nun auch nicht. Allerdings: Wie sie auf die Schülerinnen zugeht und welche Projekte sie mit ihnen durchzieht, das spricht schon für viel Liebe zur Jugend. "Rock am Kloster" ist - wenn inzwischen auch eher ein Freizeitprojekt außerhalb der Schule - recht jugendlich: eher schon ein kleines Punk-Festival, von der Nonne mit ins Leben gerufen und mitgetragen und inzwischen im Kilianeum installiert. Genauso gehören die regelmäßigen Gottesdienste für die 1400 Schülerinnen von Realschule (600 Mädchen) und Gymnasium (769 Schülerinnen) dazu - und hier Schulband und Chor - oder die Projekttage an der Schule, die letztes Jahr zum ersten Mal in der letzten Schulwoche vor den Sommerferien zwei Tage lang stattfanden. Es war der "etwas andere" Unterricht mit Ideen der einzelnen Klassen, egal, ob waldpädagogische Exkursion, der Römerzeit nachempfundene Mosaike, sportliche Angebote oder mathematische Spielereien mit der Präsentation aller Ergebnisse am nächsten Schultag.
Über allem schwebt der Lehrplan. Die Wissensvermittlung ist natürlich vorrangig, und da geht es jetzt mit dem achtjährigen Gymnasium (G 8) verstärkt an die medienpädagogische Erziehung. Informatik, früher Wahlfach, ist im G 8 längst ein Muss. Das Ursulinen-Gymnasium stellt vier PC-Räume mit moderner Ausstattung.
Schwester Andrea stellt sich die Leitung im Sinne einer Zusammenarbeit vor, bemüht sich, "die Kollegen ernst zu nehmen" und will mit den Schülerinnen auch ganz individuell in Kontakt sein. Jede soll ihren Weg finden, ihre Fähigkeiten erkennen und entwickeln. Das wollte schon die Heilige Angela im 16. Jahrhundert, die sich um Mädchen und junge Frauen kümmerte. Für ihre Zeit war sie sehr modern, half den jungen Frauen, auf ihrem Lebensweg "sich selbst zu finden". Aus diesem Ansinnen heraus gründete Angela die Kongregation der Ursulinen.