"Gott erhalte Franz den Kaiser" - nachdem die deutsche Nationalelf bei der Fußball-EM ausgeschieden ist, dachte mancher Fußball-Fan wehmütig an die Zeiten von "Kaiser" Franz Beckenbauer zurück. Nur drei Mal erklang die deutsche Nationalhymne bei den Europameisterschaften in Portugal, bevor die Mannschaft die Heimreise antrat.
Die Grundschüler aus Höchberg und Waldbüttelbrunn haben es dem Engagement ihres Lehrers Manfred Glock und seinen Kollegen zu verdanken, dass sie die Hymne noch ein viertes Mal, und sogar live von einem Streichquartett genießen konnten.
Die Schülermütter Ulrike Beutelmann (1. Geige) und Anni Loch-Karl (Bratsche) sowie die Höchberger Lehrerin Jutta Kennerknecht (2. Geige) und ihr Kollege aus Waldbüttelbrunn, Christoph-Rupert Schneider (Cello), spielten für die Schüler das "Kaiserquartett", das der österreichische Komponist Joseph Haydn 1797 als Hymne für den österreichischen Kaiser Franz geschaffen hat - und das heute jeder als deutsche Nationalhymne kennt.
Mit Claudia Haydn (siehe Artikel unten) konnte Manfred Glock den Kindern sogar ein Mitglied der Familie Haydn vorstellen. Die 26-Jährige ist mit einem entfernten Nachfahren des Komponisten verheiratet und unterrichtet derzeit in Höchberg Musik und Religion.
"Die Musik gefällt mir total gut", schwärmte die zehnjährige Katharina Zürner, die in einer Spielszene Fürst Esterhazy gab, der Haydn mit der Komposition beauftragte. Florian Woller mimte den Komponisten, der sich von einem kroatischen Volkslied und einem Kirchenlied zur Hymne anregen ließ. Laura Hausmann erzählte ihren Mitschülern von der Entstehung des Kaiserquartetts.
Durch den Musikunterricht gut vorbereitet, erkannten die Schüler die vier Variationen der Hymne, stellten zahlreiche Fragen zu den Streichinstrumenten und waren sich einig, dass Unterricht dieser Art viel Spaß macht.
Wenn nun wieder mal Michael Schumacher gewinnt oder die deutschen Kicker vor dem Spiel zur Hymne stramm stehen, können die Höchberger Schüler ihren Eltern viel erzählen von Kaiser Franz, Joseph Haydn und wie das österreichische Kaiserquartett zur deutschen Nationalhymne wurde.