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WÜRZBURG: Schwarzbau-Villa droht der Abriss

WÜRZBURG

Schwarzbau-Villa droht der Abriss

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    Ein knappes Jahr nachdem der Weiterbau einer Villa im Hexenbruchweg von der Stadt eingestellt worden ist, wird jetzt über die mögliche Fertigstellung des Rohbaus entschieden: Am Montag beschließen die Stadträte im Bau- und Ordnungsausschuss, ob das „Mehrgenerationenhauses“ mit einigen Änderungen fertig gebaut werden darf oder nicht. Eine Umfrage bei den Fraktionen des Stadtrats im Vorfeld ergibt kein eindeutiges Ergebnis. Die Sitzung am Montag wird spannend.

    Am 14. Mai 2009 hat die Bauaufsicht das halb fertige Haus mit Tiefgarage und Pool an der Ecke Hexenbruchweg/Gänsleinsweg kontrolliert und massive Abweichungen von der Baugenehmigung festgestellt: Unter anderem ist das Haus knapp zwei Meter höher als erlaubt. Statt des genehmigten Flachdachs mit Satteldachaufsatz trägt es ein Walmdach.

    Ein sechs mal drei Meter großer Vorbau mit Balkon wurde gänzlich ohne Genehmigung errichtet, der Pool im Garten ist mehr als doppelt so groß geworden und die Fenster befinden sich an anderer Stelle als geplant. „Die Villa ist ein Schwarzbau, denn sie ist in ihrem Ausmaß durch keine Genehmigung gedeckt“, hatte der Chef der städtische Bauaufsicht Wolfgang Stingl damals die Situation zusammengefasst.

    Damit dieser Schwarzbau irgendwann doch noch fertig wird, will ihn der Bauherr jetzt zurückbauen: Giebel und Satteldach sollen ab- und das Schwimmbad auf die genehmigte Größe zurückgebaut werden. Rund 90 000 Euro würde dies nach Angaben des Bauherrn kosten.

    Die Höhe des Baus soll bleiben. So wäre das Haus insgesamt immer noch knapp zwei Meter höher als ursprünglich genehmigt. Dadurch ergeben sich Probleme mit den Abstandsflächen, denn je höher das Haus, desto größer muss der Abstand zu den Nachbarn sein. Die Villa steht zu nahe an der Grenze zum nördlichen Nachbarn. Von neun betroffenen Anliegern haben sechs die neuen Pläne nicht unterschrieben.

    Ungewöhnlich ist die Beschlussvorlage für das „Mehrgenerationenhaus mit drei Wohneinheiten und Tiefgarage“: Während in den allermeisten Fällen das Baureferat dem Bau- und Ordnungsausschuss empfiehlt, die Baugenehmigung zu erteilen beziehungsweise zu versagen, gibt man in diesem Fall keine Empfehlung ab. Grund dafür ist, dass die Entscheidung über die Genehmigung im Ermessen des Ausschusses liegt: Die Überschreitung der Abstandsflächen könnte genauso gut erlaubt wie versagt werden. Den Vorgaben des vor vier Jahren aufgestellten Bebauungsplans entsprechen die Pläne laut Pressestelle des Rathauses „überwiegend“.

    Wie werden die Stadträte entscheiden? Thomas Schmitt (CSU) erklärt, dass sich seine Fraktion vor der Sitzung nicht festlegen wird. „Wir brauchen die aktuellen Informationen des Baureferates für eine Entscheidung.“ Auch die Würzburger Liste hat laut dem Fraktionsvorsitzenden Jürgen Weber noch keine Entscheidung getroffen.

    Anderes die übrigen Fraktionen: SPD-Chef Hans Werner Loew: „Wir halten die Pläne nach wie vor nicht für genehmigungsfähig.“ Grünen-Chef Matthias Pilz: „Auf Grund der immer noch bestehenden Höhenüberschreitung des Baus sehen wir keine Genehmigungsfähigkeit. der Bürgerforum-Fraktionsvorsitzenden Charlotte Schloßareck und Karl Graf (FDP) genügt der vorgeschlagene Rückbau ebenfalls nicht.

    Die Sitzung dürfe für den Bauherrn spannend werden: Denn lehnt die Mehrheit der Stadträte die Planänderung ab, muss die Schwarzbau-Villa eventuell abgerissen werden.

    ONLINE-TIPP

    Die lange Diskussion um die Schwarzbau-Villa im Hexenbruchweg: wuerzburg.mainpost.de

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