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WÜRZBURG: Schweinfurter Straße: „Novum“ wächst in drei Etappen

WÜRZBURG

Schweinfurter Straße: „Novum“ wächst in drei Etappen

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    Blick vom Dach des Hotelturms in die benachbarte Baugrube: rechts die Schweinfurter Straße, links die Pleichach, im Vordergrund die Shell-Tankstelle. Zeitversetzt im Abstand von vier bis fünf Monaten sollen die drei Häuser des neuen Dienstleistungszentrums gebaut werden. Im Moment werden die Fundamente gelegt.Foto: Thomas Obermeier
    Blick vom Dach des Hotelturms in die benachbarte Baugrube: rechts die Schweinfurter Straße, links die Pleichach, im Vordergrund die Shell-Tankstelle. Zeitversetzt im Abstand von vier bis fünf Monaten sollen die drei Häuser des neuen Dienstleistungszentrums gebaut werden. Im Moment werden die Fundamente gelegt.Foto: Thomas Obermeier

    Nach Jahren des Stillstandes tut sich mächtig etwas an der Schweinfurter Straße. 40 000 Autofahrer verfolgen es täglich: Der Hotelturm wird fertig gebaut. Der neue, schräg gegenüber liegende Lidl-Markt steht im Rohbau. Und seit einigen Tagen schuften Handwerker auch in der Baugrube des „Novum“, des neuen Dienstleistungszentrums zwischen Hotelturm und THW.

    Die Arbeiter legen die Fundamente für eine Tiefgarage mit 150 Stellplätzen. Später sollen sie an der Nordseite noch ein öffentliches Parkhaus mit 800 weiteren Plätzen bauen. Die Wahlwürzburger Investoren-Brüder Gerold und Winfried Bader – erfolgreich mit dem nahen Mozart-Center und den beiden Ringparkcentern – stemmen mit dem „Novum“ ein 35-Millionen-Euro-Projekt. Dabei hatte die Stadtbildkommission ihren ersten Entwurf für ein „Atrium“ kassiert. Zu massiv, zu wenig durchlässig, so lautete die Kritik. Die Baders wechselten Namen und Konzept für das Dienstleistungszentrum. Statt eines baulichen Klotzes entstehen nun drei einzelne siebengeschossige Häuser, die von der Schweinfurter Straße aus Sicht- und Fußgängerachsen zur renaturierten Pleichach schaffen.

    Gerold Bader gerät ins Schwärmen über das beauftragte Architekturbüro Baumschlager Eberle. Mit Sitz im österreichischen Lochau hat es weltweit über 100 Architekten im Einsatz. Für Würzburger Verhältnisse mondän wirken die Pläne und Ansichten für das „Novum“ – ohne dass man sich verkünstelt hätte. Schließlich, sagt Bader, sollen die Häuser funktional und flexibel für die Nutzer sein. 20 600 Quadratmeter sind für Büros und Praxen anzumieten. In der Innengestaltung dürfen künftige Mieter mitreden. Die beiden ersten Häuser sind nach Auskunft der Investoren fast zur Hälfte belegt. Einziehen sollen etwa Werbeagenturen, EDV-Unternehmen, Steuerberater. „Medicum“ heißt das Haus Nummer eins, direkt neben dem Hotelturm gelegen: Nach Fertigstellung – voraussichtlich Mitte nächsten Jahres – soll hier ein Fachärztezentrum mit zehn bis 15 Praxen eröffnen.

    Schon einmal war auf dem Gelände ein Ärztezentrum geplant, es scheiterte im Zuge einer Insolvenz. Gerold Bader kaufte das Grundstück auf und dazu noch Gelände von der Bahn. Später soll, zusätzlich zu einer Fußgängerbrücke, die Kohlenhofstraße (zwischen Hotelturm und Tankstelle) über die Pleichach zum neuen Parkhaus verlängert werden. So hat es der Stadtrat gewollt. Ebenso war es Wunsch der Stadt, an der Straße eine mögliche Straßenbahntrasse nach Lengfeld freizuhalten und rückwärtig einen 15 Meter breiten Grünstreifen zur Pleichach nicht zu bebauen. „Wir sind der Stadt sehr entgegengekommen“, sagt Gerold Bader.

    Der gebürtige Schwabe hat sich durch die schrittweise Entwicklung des neuen Büroquartiers einen Ruf als verlässlicher Investor erworben. Seine Maxime: „In Ruhe ein Projekt nach dem anderen abarbeiten.“ Das neue Zentrum eingerechnet gibt es in dem Quartier dann rund 5000 Arbeitsplätze. Wo so viele Menschen beschäftigt sind, wollen diese versorgt sein: Die Häuser zwei und drei werden im Erdgeschoss über ein Café und eine Lounge mit Gastronomie verbunden. Auch ein kleines Konferenzzentrum für bis zu 200 Personen wird hier eingerichtet. Gerold Bader weiß: „Da ist die Nachfrage in Würzburg groß.“

    Dass die Stadtbildkommission den ersten Entwurf abgeschmettert hat, das mussten beide Brüder mit erheblichen Kosten für die Umplanung bezahlen. Verärgert sind sie dennoch nicht. Architektonisch sei das Ergebnis besser geworden. Vor allem auch grüner: Die Architekten sind absolute Experten im energieeffizienten Bauen. Das „Novum“ unterschreitet die Vorgaben der Energieeinsparverordnung noch mal um 20 Prozent.

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