SONDERHOFEN (HAG) "Was trägt Frau oder Mann im Dienst bei der Feuerwehr?" Diese Frage klärte Kommandant Hilmar Weiskopf beim Tag der offenen Tür, mit dem die Sonderhöfer 50 Jahre Stützpunktwehr und das 20-jährige Bestehen ihres Gerätehauses feierten.
Bevor die "Modenschau" die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich lenkte, konnten sie sich bei einer Fotoausstellung ein Bild machen von der Errichtung des Gerätehauses ebenso wie von der Geschichte der Stützpunktwehr.
Diese begann 1954, als der Ochsenfurter Kreistag beschlossen hatte, ein Tanklöschfahrzeug anzuschaffen. Darüber, ob das 54 000 Mark teure Fahrzeug in Ochsenfurt oder Sonderhofen stationiert werden soll, gab es damals heftige Debatten.
Bei der Entscheidung für Sonderhofen waren dann folgende Gründe ausschlaggebend: Die zentrale Lage im Landkreis Ochsenfurt, die Stärke und der Ausbildungsstand der Wehr sowie die Wartung und Pflege, die durch die Firma Langer gesichert war.
Von den im Laufe der Jahre ausgemusterten Fahrzeugen wurde 1988 das alte TLF an die Ochsenfurter Kauzen-Bräu verkauft, wo es seitdem als "Durstlöschzug" zum Einsatz kommt.
Der derzeitige Fuhrpark umfasst neben dem Sonderhöfer LF 8 auch den Rüstwagen des Katastrophenschutzes sowie das landkreiseigene TLF.
Laut Hilmar Weiskopf bringen die Aufgaben als Stützpunktwehr neben dem finanziellen Aufwand für die Gemeinde auch eine Mehrbelastung für die Wehrmitglieder mit sich.
Für die derzeit rund 60 Aktiven gibt es durchschnittlich im Jahr 30 Einsätze zu verbuchen, wobei im Großteil die technische Hilfe zumeist bei Verkehrsunfällen gefragt ist.
Wie sehr sich die Technik im Feuerlöschwesen gewandelt hat, wurde deutlich in der Präsentation, die von der ältesten Saug- und Druckspritze aus dem Jahre 1875 über ein betagtes Mannschaftsfahrzeug bis hin zu den mit vielerlei Gerätschaften bestückten Löschfahrzeugen aus Sonderhofen, Bütthard, Bieberehren, Aub, Gelchsheim, Sächsenheim, Bolzhausen und Röttingen reichte.
Während die Großen sich von der Sonderhöfer Musikkapelle (Leitung Kurt Müller) sowie bei einer Filmvorführung unterhalten lassen konnten oder bei dem gestellten Unfall die Wehrleute bei ihrer Arbeit beobachteten, hatten die Wehrleute von übermorgen beim Spritzen mit der Handpumpe oder bei einer Fahrt mit dem Feuerwehrauto ihren Spaß.
Dass die Bekleidung der Wehrleute ebenso vielfältig ist wie ihre Aufgaben, zeigten Kathrina Geißendörfer, Katrin Weiskopf und Andreas Michel in der Ausgehuniform. Im Dienstanzug machte Stefan Müller eine ebenso gute Figur wie Martin Scheckenbach im "Bayern 1", Uwe Bischof im "Bayern 2" sowie Franz Betz und Tobias Walch, die den Schutzanzug "Bayern 2000" vorstellten. Die Jugendfeuerwehrkleidung haben Christoph Hofmann und Klaus Langer vorgeführt.
Bei hochsommerlichen Temperaturen wurde es Philipp Rummel in der Flammschutzkleidung ziemlich warm - ebenso wie Paul Bullinger, der zusätzlich den Hitzeschutz trug. Tobias Müller präsentierte den staunenden Zuschauern den Chemieschutzanzug, in dem die vollkommen isolierten Träger nur durch Funk in Kontakt mit der Außenwelt treten können.