Frag-würdig
würzburg „3 Stimmen für Christoph Henneberger!“ Diesem Aufruf hat Sebastian Heimbeck im sozialen Netzwerk Facebook unter ein Bild des Ex-Basketspielers gestellt, der auf der Liste der Freien Wählergemeinschaft (FW-FWG) für den Stadtrat kandidiert. Das ungewöhnliche an Heimbecks Wahlwerbung: Der 32-jährige Unternehmer ist Schatzmeister der Würzburger Mittelstandsunion und tritt selbst auf Platz neun der CSU-Liste an.
Frage: Warum machen Sie denn Werbung für die Konkurrenz?
Sebastian Heimbeck: Ich habe gestern Abend auf dem Heimweg Christophs Plakat gesehen, einfach spontan ein Foto gemacht und es ins Netz gestellt. Denn ich kenne so viele nette Leute auf verschiedenen Listen und würde mich einfach freuen, wenn am 16. März möglichst viele jüngere Kandidaten den Sprung in den Stadtrat schaffen.
Ist der Würzburger Stadtrat zu alt?
Heimbeck: Ohne das gesammelte Lebenswissen des derzeitigen Stadtrats in Frage zu stellen, glaube ich schon, dass es auch Engagement von jungen, frischen und unverbrauchten Würzburgern braucht.
Gibt es schon Reaktionen auf Ihren Aufruf?
Heimbeck: Der Christoph war ein bisschen verwundert, hat sich aber gefreut.
Ihre CSU-Kollegen wohl weniger?
Heimbeck: Ich glaube nicht, dass sich da jemand aufregt. Denn die Kommunalwahl ist ja so angelegt, dass man seine Stimmen über die Listen verteilen kann. Natürlich freue ich mich über möglichst viele Kreuze bei der CSU. Das schließt sich ja nicht aus.
Das heißt, Sie werden in den nächsten Wochen über facebook weitere junge Kandidaten unterstützen?
Heimbeck: Unbedingt! Die Junge Union hat zehn tolle Kandidaten zu bieten, die allesamt drei Stimmen verdienen. Es gibt aber auch schon Gespräche mit jungen Kandidaten anderer Listen, gemeinsam für Würzburg Flagge zu zeigen. Ich bin überzeugt, dass man durch ein „neues Miteinander“ viel für Würzburg bewegen kann.