Waldbüttelbrunn (IMRO) Nach jahrelangem Ringen ist es auch in Waldbüttelbrunn soweit. Auf dem Gelände unterhalb der Hauptschule wird eine Wohnanlage mit Pflegeheim für Senioren entstehen. Noch in diesem Jahr soll mit dem Bau begonnen werden. In nichtöffentlicher Sitzung entschieden sich die Gemeinderäte für das Projekt.
Es ist der vorläufige Schlusspunkt hinter einer "unendlichen Geschichte", wie Bürgermeister Alfred Endres sagte. Denn schon vor seiner Amtszeit, vor zehn Jahren, war im Gemeinderat der Wunsch nach einem Seniorenzentrum geboren worden - eine kleine, wohnortnahe Einrichtung, in der betreutes Wohnen und Pflege vereint sind, und die vor allem den Bedarf in der eigenen Gemeinde decken soll.
2001 entschied der Gemeinderat, ein Grundstück zur Verfügung zu stellen. Nach einem Wettbewerb fiel die Entscheidung für einen Bauträger und die evangelische Arche gGmbH als Betreiber, die bereits in Höchberg und Würzburg vergleichbare Einrichtungen unterhält. Die Probleme begannen, als der Bauträger in wirtschaftliche Schwierigkeiten geriet.
Es folgte eine jahrelange Suche, nach einem neuen Partner. Diesen fand der Waldbüttelbrunner im Dezember letzten Jahres in der Firma Ranft + Kästner Immobilien aus Creglingen, die in Lauda Königshofen das Seniorenzentrum "Lotte-Gerok-Haus" betreibt.
Die Waldbüttelbrunner entschieden, dass auch ihre Anlage von den Creglingern entwickelt, geplant, mitfinanziert und errichtet werden soll. Voraussichtlich wird es eine Kooperation der Firma mit Sven Pross Immobilien aus Höchberg geben.
In einem ersten Bauabschnitt werden wahrscheinlich 14 Eigentumswohnungen für betreutes Wohnen entstehen. Diese werden von Ranft + Kästner vermarktet, teilte der Bürgermeister mit. Ob es einen zweiten Bauabschnitt für betreutes Wohnen geben wird, ist von der Nachfrage abhängig. Außerdem werden 40 Pflegeplätze angeboten, teils stationäre, teils für die Tagespflege.
24 der Pflegeappartements will die die Gemeinde selber kaufen und sichert sich damit ein bevorzugtes Belegungsrecht für Menschen aus dem Ort. Die Arche gGmbH wird die gesamte Pflegeabteilung für die Dauer von 25 Jahren mieten und betreiben.
Den anteiligen Grundstückswert mit eingerechnet, wird die Gemeinde etwa 2,2 Millionen Euro in das Vorhaben investieren. Das finanzielle Risiko für die Gemeinde stuft Alfred Endres als niedrig ein: "Wir gehen nur in Vorleistung, durch die Mieteinnahmen der Pflegeeinrichtung können wir Zins und Tilgung bestreiten", rechnet er vor.
Wenn alles läuft wie geplant, könnte der Bau im Sommer beginnen. Im Sommer 2007 wäre die Einrichtung dann voraussichtlich fertig.