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WÜRZBURG: Sinneswandel: Foto-Weber darf Werbung jetzt doch erneuern

WÜRZBURG

Sinneswandel: Foto-Weber darf Werbung jetzt doch erneuern

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    Dieses Schild hängt derzeit vor Foto-Weber in der Schustergasse.
    Dieses Schild hängt derzeit vor Foto-Weber in der Schustergasse.

    Still und leise hat die Stadt jetzt im Schilder-Streit mit dem Fotofachgeschäft Weber klein beigegeben: Die Stadträte des Bauausschuss haben die Neugestaltung des vorhandenen Werbeschildes an der Hausfassade im ersten Stock der Schustergasse genehmigt.

    Wie berichtet, hatte Inhaber Wolfgang Stenger bereits vor einem Jahr versucht, die Werbung vor seinem Geschäft umzugestalten. Das 13 Jahre alte orangefarbene Schild mit dem Emblem von Agfa – einer Firma die es nicht mehr gibt, wollte Stenger durch ein weißes Schild mit den Logos von Leica und Foto-Weber ersetzten.

    Das lehnte die Stadtverwaltung ab. „Die Prüfung Ihres Antrages hat ergeben, dass aus denkmalfachlicher Sicht eine Erlaubnis zur Umbeschriftung Ihres Vorstehschildes nicht in Aussicht gestellt werden kann“, schrieb die Bauaufsicht damals dem Unternehmer. Im Ensemblebereich Domstraße und in der Nähe von Baudenkmälern seien aushängende Schilder nicht erwünscht.

    „Meine Kunden haben nur mit dem Kopf geschüttelt und mich ermutigt“, berichtet Foto-Stenger über die Reaktionen auf die damalige Berichterstattung über den verbotenen Schilder-Wechsel. Der Bezirksgeschäftsführer des Handelsverbandes Bayern, Volker Wedde, bat Oberbürgermeister Georg Rosenthal im vergangenen Herbst, „das Verbot zu überdenken“.

    Das Logo wurde geändert

    Die Kehrtwende kam jetzt: Die Verwaltung übergab die Entscheidung dem Stadtrat und empfiehlt die Genehmigung. „Für eine Versagung sind keine rechtlichen Gründe vorhanden,“ schreibt die Bauaufsicht jetzt. Weiterhin begründet sie den Sinneswandel mit „Änderungen“ der Beschriftung. Geändert wurde allerdings wenig: Das Logo Foto-Weber ist jetzt oben und Leica unten auf dem Schild, vor einem Jahr war es umgekehrt geplant.

    Nach Informationen der Main-Post ist das Fotogeschäft in der Schustergasse aber nicht die einzige Firma, die Probleme mit neuen Werbeanlagen hat. Betroffene berichteten von einer „unverständlichen Willkür“ bei der Genehmigung. Sie wünschen sich deshalb verbindliche Regelungen, wie es sie in anderen Städten in Form einer Gestaltungssatzung gibt.

    In Würzburg ist diese schon länger geplant. Vor eineinhalb Jahren wurde ein erster Entwurf dem Stadtrat vorgestellt. In einem neuen Entwurf geht es nur um Werbeanlagen, wie Fahnen, Banner, Schriftzüge oder Ausleger. Laut Peter Wiegand vom Baureferat werden Geschäftsleute, die in der Innenstadt momentan eine Werbung beantragen, gebeten zu warten, bis das Regelwerk fertig ist. „Im Mai können wir den geänderten Entwurf der Satzung dem Stadtrat präsentierten.“

    Wann die Gestaltung angewandt wird, liegt dann in der Hand der Stadträte. Bislang haben sich die Fraktionen im Stadtrat nicht deutlich geäußert, welche Vorgaben sie sich in einer Satzung wünschen oder wie restriktiv diese sein sollen.

    Recht schweigsam haben die Stadträte im Bauausschuss auch das Eingeständnis der Verwaltung im Fall Foto-Weber hingenommen, keine rechtlichen Gründe für die zunächst nicht erteilte Genehmigung zu haben. Ohne sich zu Wort zu melden stimmten sie zu – bis auf SPD-Stadtrat Heinrich Jüstel. Er erklärte, dass ihm die „neue Reklame“ genauso wenig gefalle wie die alte. Die Schustergasse sei eine „sensible Sichtachse“ von Domstraße zum Marktplatz, die durch Ausleger gestört werde. Er stimmte als einziger gegen die Genehmigung.

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