Vielfältig, innovativ, facettenreich – über die verschiedenen Aspekte der modernen Landwirtschaft im Landkreis Würzburg informierte sich Landrat Eberhard Nuß (CSU) bei einer rund achtstündigen Informationsfahrt im nordöstlichen Landkreis.
Begeistert war er vom Ideenreichtum und der Investitionsbereitschaft der Landwirte. So züchtet Familie Oppmann in Burggrumbach 30 000 afrikanische Welse für den heimischen Fischmarkt – eine Pilotanlage für ganz Bayern.
„Wir müssen rausgehen, um die Probleme der Menschen vor Ort zu verstehen.“
Eberhard Nuß Landrat
Auf dem breit aufgestellten Demeter-Betrieb von Richard und Peter Konrad in Hausen hat das Wirtschaften im Einklang mit der Natur höchste Priorität. Auch Monika und Ottmar Bauer in Thüngersheim haben ihr Weingut „Weinträume“ auf mehrere Füße gestellt, allen voran Wein und Tourismus.
Wie eine Gemeinde die Biodiversität im Wald sichern kann, gerade im Hinblick auf den Klimawandel, erläuterte Förster Michael Hahn auf einer Ausgleichsfläche der Rastanlage Riedener Wald. Hier werden neue Bäume getestet, die einem trockeneren und wärmeren Klima in Zukunft trotzen. Dabei haben sich unter anderem die türkische Baumhasel und die Platane besonders bewährt.
„Eine rundum gelungene Sache“, bilanzierte Nuß am Ende der Fahrt, die nun zum achten Mal stattfand. Entstanden sei die Idee bei seinem Antrittsbesuch beim bayerischen Bauernverband (BBV) im Jahr 2008 als „Landrat im ersten Lehrjahr“. Seine Motivation: „Wir müssen rausgehen, um die Probleme der Menschen vor Ort zu verstehen.“ Denn es gebe immer wieder Bürokratiehindernisse, mit denen man zunächst nicht rechne.
Den unternehmerischen Mut, die Schaffung von Arbeitsplätzen und das „Geld, das Sie in die Hand nehmen“ lobte Andreas Maier, Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Würzburg. Die Vielfalt und Leistungsfähigkeit der Landwirtschaft im Landkreis Würzburg an Hand einzelner Betriebe zu zeigen, sei den Bauern bei dieser Fahrt ein besonderes Anliegen, sagte BBV-Obmann Hermann Brell.
Mit von der Partie waren auch hauptamtliche und ehrenamtliche Mitarbeiter des BBV sowie Vertreter verschiedener Behörden.
Über einige der Stationen auf der Landratsreise durch den Landkreis berichten wir in den nächsten Wochen.