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WÜRZBURG: Spannung vor der Oegg-Tor-Entscheidung

WÜRZBURG

Spannung vor der Oegg-Tor-Entscheidung

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    Täglich 15 000 Fahrzeuge schieben sich durchs Oegg-Tor am Residenzplatz entlang. Zum Schutz des Welterbes könnte die Straße geschlossen werden und das Oegg-Tor nur noch als Parkplatzzufahrt dienen.Foto: Thomas Obermeier
    Täglich 15 000 Fahrzeuge schieben sich durchs Oegg-Tor am Residenzplatz entlang. Zum Schutz des Welterbes könnte die Straße geschlossen werden und das Oegg-Tor nur noch als Parkplatzzufahrt dienen.Foto: Thomas Obermeier

    Über zwei Jahre lang hat der Stadtrat die Entscheidung vor sich her geschoben. Nun soll in der Sitzung am Donnerstag ab 15 Uhr die künftige Verkehrsführung an der Residenz beschlossen werden. Zentral geht es um die Frage, ob der untere Rennweg für den Durchgangsverkehr offen bleibt oder das Oegg-Tor nur noch als Zufahrt zum Residenz-Parkplatz dient (wir berichteten). Dies wäre eine wesentliche Verkehrsberuhigung am Weltkulturerbe, so wie sie von der Bayerischen Schlösserverwaltung und Icomos gefordert wird, dem Internationalen Rat für Denkmalpflege, der die Unesco für die Welterbestätten in Deutschland berät.

    Die mögliche Schließung des Oegg-Tores für den Durchgangsverkehr steht auch in Zusammenhang mit den Plänen für Würzburgs neue Straßenbahn ans Hubland. Sie berührt zwar den Residenzplatz nur am unteren Rand zwischen Theater und Balthasar-Neumann-Promenade. Jedoch stellt sich die Frage, wie viel Autoverkehr im Straßenbahn-Bereich noch möglich ist. Die Regierung von Unterfranken hat die Stadt bereits vor Monaten zu einer Entscheidung über die künftige Verkehrsführung an der Residenz aufgerufen. Ohne einen solchen Beschluss wird das Planfeststellungsverfahren für die neue „Linie 6“ nicht aufgenommen. Dabei, da sind sich die Verantwortlichen einig, hat das Projekt keinen Zeitpuffer mehr, soll die Straßenbahn tatsächlich zur Landesgartenschau 2018 fahren.

    Kurz vor der Abstimmung im Stadtrat hält sich Icomos mit Empfehlungen zurück. Auf Anfrage wollte Icomos-Vertreter Giulio Marano am Dienstag nur so viel sagen: „Es geht um eine sehr wichtige verkehrs- und stadtpolitische Entscheidung für Würzburg.“ Sie sei nicht nur mit Blick auf das Weltkulturerbe zu sehen. In der Vergangenheit hatte sich Icomos klar für eine Sperrung des Rennwegs, den Rückbau der Straße und die Wiederherstellung des Platzes ausgesprochen. Marano im Juli 2010 gegenüber dieser Zeitung: „Eine Durchtrennung des Welterbes würde die Unesco heute nicht mehr akzeptieren.“

    Erwartet wird am Donnerstag eine durchaus knappe Entscheidung. Während SPD und Grüne wohl geschlossen für eine Oegg-Tor-Schließung votieren werden, zeigte sich die CSU zuletzt gespalten. Von der Fraktionsführung kam vergangene Woche der „Kompromissvorschlag“, doch wenigstens stadtauswärts noch Autos durch das historische Tor fahren zu lassen. Wie berichtet, hatte Verkehrsgutachter Manfred Michael (Büro WVI) in der Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses deutlich zur Komplett-Sperrung geraten.

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