400 000 Euro kostet eine Restaurierung des Spital voraussichtlich. Kein Luxusumbau ist damit verbunden. Das mittelalterliche Klosteranwesen, das einst der Alten- und Krankenfürsorge diente und zu den ältesten Siedlungsteilen der Stadt Ochsenfurt gehört, soll lediglich dauerhaft gesichert und nutzbar gemacht werden.
Der Förderverein hat es sich zum Ziel gesetzt, den Anteil, den die Stadt als Eigentümerin des Spitals für die Restaurierung zahlen müsste, durch Spenden aufzubringen. Den Rest erhofft man sich von Zuschussgebern, etwa vom Entschädigungsfond des Freistaats und verschiedenen Stiftungen. Eine intensive Bauuntersuchung und die Vorplanung der Sanierung hat der Förderverein bereits unternommen. Dafür zeichnet vor allem sein Vorsitzender, Restaurator Siegfried Scheder, verantwortlich. Der am stärksten geschädigte Nordflügel mit einem Fachwerkbau über den gemauerten Arkaden wurde notgesichert. Zusätzlich zu den angesammelten Spenden hat der Verein außerdem bereits rund 25 000 Euro in die Spitalanlage investiert. Unter anderem für eine Toilettenanlage, eine Schließanlage und ein neues Tor. Bereits heute werden die Räume im Renaissance-Bau hinter der Kreuzkirche von Vereinen genutzt. Die Kirche und der Ehrenhof dienen regelmäßig als Raum für Konzerte und Aufführungen. Diese öffentliche Nutzung der Spitalanlage strebt der Förderverein auch für die Zeit nach der Restaurierung an.
Mit einem Kapital von rund 70 000 Euro sieht sich der Verein nun gerüstet für den nächsten großen Schritt. In diesem Jahr soll der Auftrag an einen Architekten begeben werden, die Entwurfs- und Antragsunterlagen für die angestrebten Zuschüsse vorzubereiten, sagt Vorsitzender Siegfried Scheder. Trotz der intensiven Vorarbeiten sei die Begleitung durch einen Architekten dafür unumgänglich. Schließlich will der Förderverein keine Zeit verlieren. Bis zu zwei Jahre könne es dauern, bis über alle Förderanträge entschieden werde, so Scheder.
100 000 Euro an Spenden will der Förderverein beisammen haben, um mit der Sanierung starten zu können. Dass er das schafft, scheint nur eine Frage der Zeit zu sein. Seit Jahren unterstützen regelmäßig Vereine, Firmen und private Spender die Bemühungen. „Das Geld ist gut angelegt“, sagt die stellvertretende Vorsitzende Renate Lindner. Schließlich sei es die ganze Stadt, die vom Erhalt des Spitals und vom öffentlichen Raum, der dort entsteht, profitiert.
Auf das Konto wandern neben Spenden auch die Erlöse aus Veranstaltungen, etwa Konzerten in der Kreuzkirche, die der Spitalverein veranstaltet, der Spitalkirchweih, die der Verein ins Leben gerufen hat oder den „Herbstimpressionen“, eine Veranstaltungsreihe mit Kleinkunst, Kabarett und Konzerten, die von der Brauerei Oechsner unterstützt wird.
Darüber hinaus wollen sich die Mitglieder künftig auch noch stärker für das Spital engagieren. Über einen Antrag, vom städtischen Bauhof die Hausmeistertätigkeit für die Spitalanlage zu übernehmen, entscheidet der Hauptausschuss des Stadtrats am heutigen Donnerstag.