Die Idee wurde 2011 nach Fukushima geboren: Unlängst hat das Therapeutische Heim Sankt Joseph (THSJ) in der Zellerau bereits seinen zehnten Sponsorenlauf für einen guten Zweck auf die Beine gestellt. "Nach der Atomkatastrophe hatten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Idee, Geld für ein vom Erdbeben zerstörtes japanisches Waisenhaus zu erlaufen", erinnert sich Einrichtungsleiter Norbert Beck an die Ursprünge. "Von Anfang an war der Gedanke, dass Kinder und Jugendliche gemeinsam mit Begleitern die Strecke absolvieren."
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Joesphsheim kümmern sich dabei selbst um Patenschaften, die je gelaufenem Kilometer einen bestimmten Betrag spenden. "Sie fragen beispielsweise im Verwandten- und Bekanntenkreis", berichtet Beck. "Unsere Jugendlichen bekommen viel Hilfe. Durch die Aktion können sie auch einmal anderen Menschen helfen und erfahren, wie schön es ist, etwas zu geben."
Mainabwärts Richtung Karlstadt
Und so legte sich der Nachwuchs auch diesmal mächtig ins Zeug: 44 junge Menschen zwischen acht und 21 Jahren liefen vom THSJ-Standort in der vorderen Zellerau mainabwärts in Richtung Karlstadt. Hinzu kamen 19 pädagogische Betreuerinnen und Betreuer. Die Distanz war frei wählbar.
"Zwölf Kinder und drei Erwachsene absolvierten die Königsstrecke über 40 Kilometer bis Himmelstadt und wieder zurück", so Beck. Der Jüngste war gerade mal neun Jahre jung. So kam am Ende eine Gesamtdistanz von 1659 Kilometern zusammen. Damit würde man von Würzburg aus fast bis nach Sizilien kommen.

"Bei dieser Strecke haben wir uns auch einpendelt", sagt der Einrichtungsleiter. Der Spendenbetrag belaufe sich heuer auf rund 6000 Euro. "Das Geld geht zur einen Hälfte an die Kinderhilfe Rumänien, die wir seit vielen Jahr damit unterstützen. Die andere Hälfte bekommt diesmal die Stadt Würzburg zur Versorgung ukrainischer Kinder."
Würstchen nach dem Zieleinlauf
Die Läuferinnen und Läufer wurden entlang der Strecke unter anderem mit Essensspenden einer Bäckerei und eines Großhandelsunternehmens versorgt, die Lauf-Shirts sponserte eine Waldbüttelbrunner Schreinerei. "Im Zieleinlauf gab es noch eine Zusammenkunft bei Würstchen", berichtet Beck, der sich auch darüber freute, dass alle wieder heil zurückkehrten. "Vor einigen Jahren ist mal ein Jugendlicher zu weit gelaufen, weil er den Wendepunkt verpasst hat. Wir haben ihn dann aber wieder mit dem Auto eingesammelt."
Dem zehnten Jubiläumslauf der Einrichtung sollen noch viele weitere folgen. Träger des THSJ mit seinen rund 60 Plätzen ist der Sozialdienst katholischer Frauen in Würzburg.