Die Agenda-21-Gruppe hatte die Idee zu dem Schritt. Die Stadtratsfraktionen von CSU, UWG und Grünen unterstützten die Aktion mit Spenden.
Seit zwei Tagen hängen die Girlanden. 2000 Glühlampen mussten insgesamt ersetzt werden, rechnet Agenda-21-Sprecher Manfred Singer vor. Mit Vertretern seines Arbeitskreises stellte er Stadträten und dem Bürgermeister die neue Technik vor. Statt 15 Watt verbrauchen die kleinen LED-Birnen nur noch 1,2 Watt, also weniger als ein Zehntel, und das bei nahezu gleicher Lichtausbeute. Die vor kurzem noch wenig verbreitete LED-Technik hat große Fortschritte gemacht. Die Lampen gibt es mittlerweile mit herkömmlichen Schraubsockeln. Sie müssen nur noch gegen Glühlampen ausgetauscht werden. An 36 Tagen in der Vorweihnachtszeit brennen die Lichterketten in der Altstadt jeweils sechs Stunden lang. Bei herkömmlichen Glühlampen lag der Gesamtverbrauch bei 6480 Kilowattstunden. Mit den LED-Lampen reichen 518 Kilowattstunden, so Singer. Die Ersparnis entspricht dem durchschnittlichen Jahresverbrauch einer vierköpfigen Familie. Bei Stromkosten von 20 Cent pro Kilowattstunde entspricht das einer Ersparnis von fast 1200 Euro. Hinzu kommen nach Schätzungen des Bauhofs 400 Euro Lohnkosten für das Ein- und Ausschrauben der Glühbirnen und der Preis für die rund 200 Glas-Glühbirnen, die im Durchschnitt jedes Jahr kaputtgehen. Die LED-Lampen sind aus bruchsicherem Kunststoff und können mit den Girlanden eingelagert werden.
Auf der Sollseite steht der höhere Preis. 3,27 Euro hat jede der 2000 LED-Lampen gekostet. 6540 Euro also. Glühbirnen sind erheblich billiger. Bei der errechneten Ersparnis hat sich die Umstellung allerdings schon in vier Jahren amortisiert, sagt Manfred Singer. Für die Stadt kam ein weiterer Effekt hinzu. Die Stadträte der Grünen, in der Vergangenheit immer wieder Kritiker der energieaufwendigen Weihnachtsbeleuchtung, spendierten 200 Euro für die neuen Lampen. Die Fraktionen von CSU und UWG schlossen sich ebenfalls mit 200 Euro an. Bei der Einsparung ist die deutlich längere Lebensdauer der LED-Lampen noch gar nicht eingerechnet. 2000 bis 3000 Betriebsstunden gibt man einer Glühlampe. Für LEDs liegen die Schätzungen mindestens bei der zehnfachen Zeit, sagt Joachim Funk von der Firma EMT, die die Stadt bei der Umstellung technisch unterstützt hat. Wenn das stimmt, dann müssten die neuen Lampen in der Ochsenfurter Weihnachtsbeleuchtung mindestens 100 Jahre halten.