(rtg) Das Stadtarchiv hat begonnen, seine gesamten mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Urkundenbestände, die die Stadt Würzburg, die Stadt Heidingsfeld und das Bürgerspital betreffen, im Rahmen des Projekts „Virtuelles deutsches Urkundenarchiv“ digitalisieren zu lassen.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bewertet das aufwendige Projekt als wissenschaftlich so bedeutend, dass sie es voll fördert. Damit entstehen für die Stadt keine Kosten.
Bei sämtlichen Urkunden, die zumeist aus Pergament, also aus aufwendig bearbeiteter und geglätterter Tierhaut bestehen, werden Vorder- und Rückseite eingescannt und der Inhalt über ein sogenanntes Regest, eine Kurzfassung, erläutert. Spätestens Mitte 2012 können die städtischen Urkunden dann im Internet auf der Seite „Monasterium.Net“ eingesehen werden, schreibt das Archiv in einer Mitteilung.
Dabei handelt es sich um ein virtuelles Urkundenarchiv Europas, in dem jetzt bereits über 200 000 Urkunden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in digitaler Form vorliegen. Weitere Kooperationspartner des Projekts sind die Staatsarchive in Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, die Universitäten Köln, Mainz, Eichstätt und München, das Bistumsarchiv Speyer sowie die Stadtarchive Mainz, Speyer und Worms.
Mit dieser Maßnahme werden nicht nur die wertvollen historischen Bestände des Würzburger Stadtarchivs gesichert, auch die Recherche nach Quellen zur Stadtgeschichte wird für die Benutzer wesentlich erleichtert, glaubt man im Stadtarchiv. Denn: Über das Internet können dann vom heimischen Schreibtisch aus alle Urkunden eingesehen und für Forschungsarbeiten verwendet werden.