Das hat der Stadtrat nach teilweise heftigen Debatten am Donnerstagabend beschlossen. Vorausgegangen waren vier Diskussionsrunden in den Ausschüssen.
Betroffen wären die etwa 5000 ober- und unterirdischen Plätze der WVV-Tochter Stadtverkehrs-GmbH (SVG). Deren Gesamt-Konzept hat der Stadtrat aber nicht genehmigt. Gegner drastischer Erhöhungen waren die CSU, FDP, Würzburger Liste, Bürgerforum und Freie Wähler.
Die Verwaltung unter Federführung von Kämmerer Christian Schuchardt hatte versucht, das Vorschlagschaos, entstanden durch verschiedene Ergänzungsanträge, zu entwirren. Das Ergebnis: es lagen dem Stadtrat drei Teile zur Entscheidung vor. Teil 1 erhöhte die Gebühren für das Parken an den Straßen um 50 Cent pro Stunde. Mit Mehrheit angenommen.
Teil 2 war der modifizierte Vorschlag der SVG, der sich im Großen und Ganzen an den CSU- und FDP-Vorschlag anlehnte. Eine Stunde lang gilt der neue 30-Minuten-Takt in den Parkhäusern der Innenstadt für einen Euro, also die Stunde dann zwei Euro. Danach reduziert sich der Betrag auf die ursprünglichen 1,50 Euro/Stunde. Dafür fand sich keine Mehrheit unter den Stadträten, also abgelehnt. Genauso wie der weitergehende Vorschlag, der sich an das Gesamtkonzept der SVG mit all ihren Erhöhungen anlehnte: Abgelehnt.
Die Folge war dann, dass das alte Tarifsystem in Würzburg bleibt. Das heißt, das Parken in der City kostet die Stunde in den Hauptzeiten 1,50 Euro und fertig. Kein 30-Minuten-Takt für einen Euro, also zwei Euro die ganze Stunde. Und auch das Parkhaus am Spitäle bleibt damit weiter der Geheimtipp mit der zentrumsnahen Lage und seiner günstigen Gebühr: 1 Euro/Stunde.
Die SVG wird sich jetzt überlegen müssen, wie sie weiter ihre Arbeit machen kann. SVG-Chef Thomas Schäfer hatte schon mehrfach deutlich gemacht, dass sein Unternehmen zum Überleben eine Preiserhöhung brauche. Sonst komme eine Zeit, in der die Stadt Zuschüsse für die Arbeit der SVG zahlen müsse. Das neue Tarifgefüge hätte der SVG etwa 300 000 Euro an Mehreinnahmen gebracht.
Er wies außerdem mehrfach daraufhin, dass Busse und Straßenbahnen seit 1998 um 61 Prozent gestiegen seien, die Parkgebühren jedoch seit Jahren gleich geblieben sind.
In der Sitzung nutzten die Parteien die Gelegenheit, alle Argumente für und wider eine Erhöhung erneut anzubringen. SPD und Grüne unterstützen das SVG-Gesamtkonzept, das auf einem Gutachten externer Experten basiert. Sie waren für eine deutliche Verteuerung im Parkhaus und gerade auf den Straßenplätzen. Sind die Oberflächenplätze teurer, fahren die Besucher gleich ins Parkhaus, so deren Argument. Außerdem brach Hans Werner Loew eine Lanze für die Unkosten der SVG: Seit zehn Jahren keine Erhöhung der Parkgebühren trotz gestiegener Personal- und Energiekosten. Und immer wieder kam auch das Argument der jährlich steigenden ÖPNV-Kosten.
Wolfgang Roth (CSU) und Joachim Spatz (FDP) sahen beim Oberflächenparken Potenzial für eine Erhöhung, in den Parkhäusern nicht. Und besonders drastisch drückte es Jürgen Weber (WL) aus: Die SVG solle keine Gewinne machen, sondern eine schwarze Null schreiben. Erhöht werden soll nun erst zum 1. Februar