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OBERDÜRRBACH: Starker Tanz und deftige Bütt

OBERDÜRRBACH

Starker Tanz und deftige Bütt

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    Maskottchen: Die Purzelgarde schlüpfte ins Affenkostüm.
    Maskottchen: Die Purzelgarde schlüpfte ins Affenkostüm.

    „Krisenfest und Narrensicher mit Alt und Jung – die Knorrhalla hat Schwung.“ So lautete das Motto der Kostümprunksitzung, die am Samstag in der sehr gut besuchten Dürrbachtalhalle um 19.11 Uhr begann. Die Schirmherrschaft für die gut fünfeinhalbstündige Veranstaltung der „Knorrhalla Oberdürrbach“ hatte Stadtrat Hans Werner Loew (SPD) übernommen. Er war im Renaissance-Kostüm erschienen. Eingefunden hatten sich auch weitere Gäste aus Politik und Gesellschaft wie Stadtrat Erich Felgenhauer (CSU) und Diözesanjugendpfarrer Thomas Eschenbacher.

    Unter den wachsamen Augen des fleißig mitschunkelnden, altersmäßig gut gemischten Elferrats der „Knorrhalla“ und des saufenden Affen, des „Knorrhalla“-Vereinssymbols, überzeugten ganz besonders die Schautänze der „Roten Garde“ und der „Blauen Garde“ der „Knorrhalla“. Bei den Spagaten und Rädern auf der Bühne zeigten die bestens aufgelegten Mädels, wie gelenkig sie sind. Für Sabrina Schubert, die den Abend mit einem Solo eröffnet hatte, hieß es allerdings Abschied zu nehmen – sie stand am Samstag zum letzten Mal als „Tanzmariechen“ auf der Bühne. Da kullerten schon ein paar Tränen, doch die Leistung stimmte.

    Einer der kürzesten Beiträge gehörte zu den stärksten Leistungen des Abends: Mit ihrer Rock'n'Roll-Einlage begeisterten Tina Mauckner und Pascal Pfeuffer zu später Stunde die Närrinnen und Narren. Zuvor hatten auch die sechs Jungs und ein als Ersatz eingesprungenes Mädel des Männerballetts „Experience“ mit ihrem „Roboterrap“ (Meckelein) in neongelben Kostümen überzeugt. Gut kam im Saal auch der Live-Auftritt der „Gnadenlos 4 DJ“-Truppe an, die Schlager-Klassiker performten.

    Nicht ganz so überzeugend: die nicht auf den Punkt kommenden Choreographien der „Golden Girls“ und zwei Beiträge aus der Bütt. Die von „Loverboy“ Pascal Pfeuffer ansprechend präsentierten, aber betulichen „Schlüpfrigkeiten“ von „Produktberaterin“ Rosi Mahlein entsprachen nur bedingt dem Geschmack des Publikums. Die Rede von Jürgen Fischer alias „Professor Dr. Loch“ über das Loch könnte man als „Ein Nichts mit etwas herum“ beschreiben. Dass „deftig“ nicht unbedingt „flach“ bedeutet, machten nicht nur Rosi Ulrich und Kalle Pfeuffer bei „Frau fand Bauer“ deutlich. Sondern auch Ines Muth als „Putzfrau Ines“: Politisch lustvoll unkorrekt erzählte sie aus ihrem „Berufsalltag“. Dabei nahm sie kein Blatt vor den Mund: „Der Achmed find' mich ohne Brille schöner, und ich ihn auch.“ Eine bekannte Lebensweisheit wandelte sie bodenständig ab: „Wer im Schlachthaus sitzt, sollte nicht mit Schweinen werfen.“ Der Saal fand's gut.

    Ebenso gut kam der Auftritt von Rochus Hammer als leicht minderbemittelter und doch auf seine Art schlauer „Schlafwagenschaffner“ der DB an. Die Pointen saßen: „Wann kommt denn der Nachtzug? Lang kann's nicht mehr dauern, die Gleise liegen schon da.“ Lyrische Qualitäten bewies Hammer im „dramatischen Gedicht“. An den Mond gewandt, reimte er: „Du bist im Jahr nur zwölfmal voll, und ich fast alle Tage.“

    All diese Narrenherrlichkeit wäre ohne das ehrenamtliche Engagement der Faschingsfreunde nicht möglich gewesen. Deswegen ehrte die „Knorrhalla“ wieder verdiente Mitglieder. Den Verdienstorden des Fastnacht-Verbandes Franken (FVF) erhielt Fred Philipp. Mit dem „Till von Franken“, der höchsten Auszeichnung des FVF, wurde Werner Schauer ausgezeichnet. Den Verdienstorden des „Bundes Deutscher Karneval“ (BDK) in Silber nahm für die erkrankte Gabi Schiffer ihr Mann Paul entgegen. Marianne Saupe trägt jetzt den „Verdienstorden der K.G. Knorrhalla“ – eine besondere Ehrung für Saupes außerordentliches Engagement: Der höchste Orden der 1950 gegründeten „Knorrhalla“ wurde erst zum 35. Mal vergeben.

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