Die Volkshochschule hat auch Genuss-Kurse im Programm: zum Beispiel Weinproben an historischen Orten, die der Öffentlichkeit sonst kaum zugänglich sind.
Zu einem solch begehrten Abendkurs trafen sich 60 Teilnehmer auf dem nächtlich illuminierten Rathausplatz von Reichenberg. Nach einer kurzen Begrüßung durch Bürgermeister Karl Hügelschäffer führte Schlossherr Christoph von Seydlitz-Wolffskeel den Tross die Waldtreppen bergan; über den unteren Schlosshof steil hinauf zum Südflügel von Schloss Reichenberg und dort in den alten, zünftig eingerichteten Gewölbekeller.
Hier übernahmen die Hätzfelder Winzerfamilie Wohlfart und der Heidingsfelder Peter Süß die Regie über die Weinprobe. Gekonnt stellte Süß sieben edle Tropfen vor. Der Schlossherr servierte seinen Gästen eine Brotzeit mit Spezialitäten vom Wild aus dem heimischem Wald.
„Hätzfelder darf sich nur nennen wer selbst noch von einer der beiden letzten legendären Stadt-Hebammen innerhalb der Stadtmauer auf diese Welt geholt wurde, oder ein Nachfahre eines solchen Urgesteins ist. Dagegen müssen echte Heidingsfelder, zwar nur zugezogen, aber schon möglichst lang im Städtle ansässig sein“, so erfuhr man von der Weinprinzessin Barbara Wohlfart.
Die Hoheit unterhielt zu Silvaner, Grauer Burgunder, Rotling, Weißer Burgunder und einer Rieslaner Spätlese, mit Geschichten aus dem Leben einer Weinprinzessin. Die Weine stammen allesamt aus der Heidingsfelder Lage Kirchberg.
Vater Günter Wohlfart stellte die ersten beiden Proben vor: neben der Domina einen 2009er Regent.
Die Wohlfarts sind ein eingespieltes Team in Sachen Werbung für den Heidingsfelder Wein: Mutter Renate, auch als Gästeführerin „Weinerlebnis Franken“ tätig und ehemals selbst Trägerin der Würzburger Prinzessinenkrone, begleitet die Tochter zu vielen Auftritten und sorgt, unter anderem, als (stets nüchterne) Fahrerin für sicheren Transport.
Mit bunten Blumen dankten Süß und Hügelschäffer bei der Weinprinzessin für eine charmant geleitete Weinprobe. Die Hausherren, Karin und Christoph von Seydlitz-Wolffskeel, sowie die Helfer des Abends erhielten – natürlich – ein Weinpräsent.