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Würzburg: Störung im Druckzentrum: Warum die Zeitung später kam

Würzburg

Störung im Druckzentrum: Warum die Zeitung später kam

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    Im Druckzentrum in Würzburg standen in der Nacht auf Mittwoch alle Maschinen still.
    Im Druckzentrum in Würzburg standen in der Nacht auf Mittwoch alle Maschinen still. Foto: Berthold Diem

    "So eine gravierende Störung hatten wir noch nie" sagt Andreas Kunzemann, Geschäftsleitung Technik der Mediengruppe Main-Post. Die Zeitungen wurden deutlich verspätet gedruckt, manche Lokalausgaben sind nicht erschienen. Beim Kundenservice gingen bis Mittwochmittag über 6300 Anrufe und über 500 Reklamationen per Mail ein.

    Wir erklären, wie es dazu kommen konnte und wie die Störung behoben wurde.

    Was war der Grund für die Störung?

    Ein Stromausfall gegen 19 Uhr hatte dazu geführt, dass in der Nacht auf Mittwoch die gesamte Druckanlage in Würzburg lahmgelegt war: "Durch diesen Stromausfall ist ein Netzteil kaputt gegangen, das dann die so genannte 'unterbrechungsfreie Stromversorgung' außer Betrieb gesetzt hat", erklärt Kunzemann. Daraufhin wurde die ganze Anlage spannungslos – eine Sicherheitsvorkehrung, falls zum Beispiel ein Feuer ausbrechen sollte – und es konnte nichts mehr produziert werden.

    Wie wurde die Störung behoben?

    "Bis 23 Uhr wussten wir nicht, ob wir überhaupt eine Zeitung produzieren können", sagt Kunzemann. Das Druckereipersonal hat mit der Unterstützung von Mitarbeitern des Würzburger Druckmaschinenherstellers Koenig & Bauer daran gearbeitet, die Elektronik und die Software wieder betriebsbereit zu bekommen. Außerdem mussten neue Druckplatten produziert werden, da manche Ausgaben nicht auf den üblichen Maschinen gedruckt werden konnten und je nach Maschine unterschiedliche Platten eingesetzt werden.

    Ab ein Uhr konnte schließlich die erste Druckmaschine wieder in Betrieb genommen werden, ab 1.15 Uhr die zweite. Die Auflage wurde also trotz der Störung produziert, allerdings stark verspätet. "Die Würzburger Stadtausgabe wird immer als letzte gedruckt", erklärt Kunzemann, "sie war in dieser Nacht erst um 4.17 Uhr statt wie normalerweise um 1.53 Uhr fertig."

    Warum sind manche Lokalausgaben nicht erschienen?

    Um in der Produktion Zeit zu sparen, wurden Lokalausgaben zusammengelegt. Manche Leser wurden also mit der Nachbarzeitung beliefert, Marktheidenfeld zum Beispiel mit der Lohrer Ausgabe.

    "Wir bedauern, dass es zu dieser Störung gekommen ist, aber auch wir sind trotz aller Sicherheitsvorkehrungen vor technischen Pannen leider nicht gefeit", sagt Chefredakteur Michael Reinhard. Er betont, dass keine Informationen verloren gehen werden: Die Artikel, die am Mittwoch nicht erscheinen sind, werden in der Ausgabe vom Donnerstag nachgeliefert - zusätzlich zu den Themen, die an diesem Tag in der Lokalausgabe erscheinen.   

    Welche Auswirkungen hatte die Störung auf die Zustellung?

    "Durch den stark verspäteten Druck konnte mit der Zustellung nicht rechtzeitig begonnen werden", sagt Alexander Brümmer, Geschäftsführer des Main-ZustellService."Wir konnten also die Ablagestellen erst später als normalerweise beliefern."  Die Zusteller mussten deshalb lange an den Ablagestellen warten.

    Die Zeitprobleme wurden später noch einmal zur Herausforderung: "Manche Mitarbeiter stellen die Zeitungen vor ihrer Haupttätigkeit zu", erklärt Brümmer, "durch die Verspätung hatten sie dann keine Möglichkeit, ihre Tour vollständig auszutragen."

    Die Logistik reagierte, indem sie kurzfristig Zusatzfahrzeuge und Springer einsetzte. Das sind Zusteller, die Bezirke übernehmen, wenn ein Kollege ausfällt. Außerdem mussten manche Mitarbeiter zusätzliche Bezirke beliefern. "Trotz der schwierigen Voraussetzungen konnten wir einiges an Zeit gutmachen, lobt Brümmer die Mitarbeiter der Zustellung.

    E-Paper gratis lesen Der Zugang zum E-Paper (epaper.mainpost.de) war am Mittwoch für alle Abonnenten umsonst. Leser hatten dadurch Zugriff auf alle Lokalausgaben, auch auf diejenigen, die nicht gedruckt erschienen sind.

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