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ERBSHAUSEN-SULZWIESEN: Straußenfleisch schwierig zu vermarkten

ERBSHAUSEN-SULZWIESEN

Straußenfleisch schwierig zu vermarkten

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    Strauße in Deutschland: Sie bringen ihren Züchtern und Vermarktern nicht mehr das große Geld.
    Strauße in Deutschland: Sie bringen ihren Züchtern und Vermarktern nicht mehr das große Geld. Foto: Foto: Arno Burgi, dpa

    Zu einem Besuch auf der Straußenfarm in Erbshausen-Sulzwiesen und einem geselligen Ausklang im Gasthaus Wildschütz in Rieden hatte Kreisbäuerin Martina Wild Ortsbäuerinnen und Stellvertreterinnen des Kreisverbands Würzburg eingeladen. Gut 40 Frauen sind dazu in den nördlichsten Zipfel des Landkreises gereist.

    Seit 1993 züchtet Ignaz Beck Strauße. Einen Bauernhof ohne Tiere, das konnte er sich seinerzeit nach der Aufgabe des Milchviehs 1990 nicht vorstellen und die robusten Vögel haben ihm besser gefallen als Schweine. Platz für den großen Auslauf als Weide gibt es auf dem Gelände um seinen Aussiedlerhof genug und es hat ihn gereizt, etwas Besonderes zu züchten. Seinerzeit war die Nachfrage nach Straußenfleisch und Straußeneiern auch groß gewesen.

    Mittlerweile gibt es rund 80 Straußenfarmen allein in Bayern, schätzt der Züchter. Die Vermarktung des Fleisches sei schwer und für das Schlachten gebe es viele Auflagen. Das Fleisch sei fettarm und schmecke zwischen Wild und Rind.

    „Meine Zucht ist mittlerweile ein intensives Hobby geworden“, gesteht Beck, der vor Jahren noch 75 Strauße gehabt hatte.

    Heute hat der 60-Jährige nur noch elf Tiere, und zwar drei Hähne und acht Hennen. Und leider gibt es trotz seiner drei Zuchtgruppen schon im zweiten Jahr keine befruchteten Eier und damit keinen Nachwuchs mehr. Ignaz Beck ist Ortsobmann in Erbshausen-Sulzwiesen und gerne Landwirt und Straußenzüchter. Er hat Schulungen und eine Prüfung gemacht und den Befähigungsnachweis als Züchter erworben. In seine Fußstapfen ist Tochter Christiane getreten. Sie hat ebenfalls einen Befähigungsnachweis erworben und geht ihrem Vater zur Hand geht, wenn es um die Vermarktung der Eier, Eierschalen, Federn oder die Haut der Vögel geht.

    Die Ortsbäuerinnen stellten viele Fragen zum Auslauf, dem Schlafen, Gewicht und der Größe der Tiere, zum Futter, dem Brutschrank oder der Aufzucht von Jungtieren. Sie waren überrascht davon, dass ein Straußenei der Menge von 30 Hühnereiern entspricht. „Wenn wir ein Ei essen, laden wir immer Freunde dazu ein“, sagt Züchter Beck und gesteht, dass er zum Rührei gern Straußenschinken und Straußenei-Nudeln isst. Dass sein Straußeneierlikör gut schmeckt, davon konnten sich die Ortsbäuerinnen auch gleich überzeugen. Der Likör und auch Nudeln oder Eierschalen – ob ganz oder in Stücken – haben ihre Fans gefunden.

    Nischenprodukte

    „Das war ein hochinteressanter Tag“, strahlten die Landfrauen. Sie kennen das Leben auf einem Bauernhof aus erster Hand und wissen, welches Engagement und welcher Ideenreichtum nötig sind, um allen Auflagen gerecht zu werden und den Lebensunterhalt bestreiten zu können. Viele von ihnen haben daheim Sonderkulturen oder Nischenprodukte wie Kürbisse, Landgurken, Spargel, Blumen, Eier, Enten oder Fische. „Wir haben schon etwas zu bieten in der Landwirtschaft“, stellte Kreisbäuerin Wild mit Stolz fest.

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