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VEITSHÖCHHEIM: Struchholz gesteht „Naivität“ und „Termindruck“ ein

VEITSHÖCHHEIM

Struchholz gesteht „Naivität“ und „Termindruck“ ein

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    (gz/hig) Was war vorher nicht alles gewesen? Telefonate, E-Mails, Anträge, Diskussionen, Verhandlungen und Vier-Augen-Gespräche – alles im Dutzend-Pack. Sogar die entscheidende Gemeinderatssitzung wurde um eine Woche verschoben, um dann am vergangenen Dienstag die Entscheidung zu treffen, dass die Gemeinde keine einziges Exemplar der von Thomas Struchholz erstellten Chronik kaufen wird (wir berichteten).

    Zwei Tage nach dieser Entscheidung gesteht der Autor im Gespräch mit der Main-Post ein: „Ich war so naiv, zu glauben, dass ich unter Termindruck das Bestmögliche heraushole, was möglich ist, nicht jedoch, dass sich andere damit unter Druck fühlen.“

    Den Sitzungsverlauf wollte Thomas Struchholz nicht weiter kommentieren. Sauer aufgestoßen sei ihm jedoch, wie sein Gemeinderatskollege Jürgen Götz (Veitshöchheimer Mitte) mit dem Geld anderer Leute umgehe. Dieser habe sich zwar für eine Abnahme von 2000 Exemplaren durch die Gemeinde, jedoch gleichzeitig für ein Veräußerungsverbot der restlichen 600 Stück ausgesprochen und vorgeschlagen, diese zu verschenken. Dies hätte für Struchholz einen Verlust von 15 000 Euro bedeutet. Als Selbstständiger und Inhaber einer GbR (Gesellschaft bürgerlichen Rechts) könne er die Chronik aus steuerlichen Gründen privat nicht verkaufen.

    Den nun nach der Absage der Gemeinde erforderlichen Verkaufspreis von 78 Euro wollen Thomas und Rita Struchholz nicht stehen lassen. Er habe das Buch für die Veitshöchheimer und nicht für die Halde geschrieben. „Ich hatte jetzt aber das Pech, dass mein Werk vom Gemeinderat nicht akzeptiert wird." Er sehe sich als Autor aber dafür verantwortlich, es den Veitshöchheimern für einen Preis unter 50 Euro zugänglich zu machen.

    Als erstes müsse er abklären, wie viele der insgesamt 1,2 Tonnen schweren Bücher er einlagern könne. Er hoffe nicht, dass er Bücher mangels Lagermöglichkeit vernichten müsse. Um bei Gestehungskosten von 76 000 Euro auf seine Kosten zu kommen, müsse er dann aber zu diesem Preis mindestens 1500 Bücher verkaufen.

    Unterdessen erfährt Autor Struchholz auch Zustimmung und Kritik. Der Bistumshistoriker und langjährige Leiter des Diözesanarchivs, Erik Soder, bedauert, dass „an diesem großartigen Werk ein so kleinlicher Parteienhader sich entzündet hat.“ Nun hofft Soder auf die Stimme der Vernunft.

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