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Studenten-Demo

Stadt Würzburg

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    Die Hochschulen in Würzburg - gestern formierten sie sich zu einem einzigen gewaltigen Protestzug. 12.000 Studenten, Schüler und Mitarbeiter gingen gegen die Sparpläne der Regierung auf die Straße.

    Ein Tosen geht durch den Sanderring. "Ich hatte einen Traum, von einem Land, in dem Forschung, Wissenschaft und Technologie zu Hause sind...", ruft Axel Haase auf den Stufen der Neuen Universität. Jubel, Applaus, ein einziger Begeisterungssturm antwortet dem Universitätspräsidenten und seiner Anlehnung an den schwarzen Bürgerrechtler Martin Luther King. Donnerstagnachmittag, in Würzburg sind Bildungsrechtler unterwegs. Hunderte, Tausende, Zehntausend bald. 3000 Demonstranten hatte der Sprecherrat der Universität angemeldet und die Polizei zum Lächeln gebracht. Aber auch die Ordnungshüter müssen ihre Schätzungen bald kräftig nach oben korrigieren. Die offizielle Zahl am Ende des Tages: 12#000. Es sei der größte Protestzug seiner Art in Würzburg gewesen, wird das Presseamt der Universität hinterher schreiben. "Edmund Stoiber - Hochschulräuber", "Hohlmeier - Geldgeier" haben die Studenten und Schüler auf ihre Transparente gereimt. Mit Trillerpfeifenkonzerten und Trauermärschen der Musikstudenten setzt sich der akademische Protestzug kurz nach 14 Uhr am Wittelsbacher Platz in Bewegung. Allen voran Axel Haase und Heribert Weber, die Präsidenten von Uni und Fachhochschule. Am Sanderring die erste Kundgebung. Die Demonstranten stehen bis weit in den Ringpark hinein. "Zehn Prozent Abbau heißt geistige Verarmung eines ganzen Landes", ruft Haase. Zehn Prozent weniger Etat, das bedeute Firmenpleiten in Würzburg und der Region und ein paar Millionen Euro weniger Steuereinnahmen für die Stadt. Ein Stockwerk über den Demonstranten läuft eine Vorlesung über Staatsrechtsorganisation. Mit 24 statt 330 Hörern. "Zehn Prozent Abbau heißt überfüllte Hörsäle, miserable Betreuung und Ruinen statt attraktiver Unibauten", kritisiert Haase die Sparvorgaben aus München. Die Studentenvertreter der FH streuen giftgrüne Handzettel unter die Menge: "Geiz ist (un)geil!!!". Weiter zieht der Protest-Tross, an der Residenz vorbei, Richtung Marktplatz. Professoren sind dabei, wissenschaftliche Angestellte. Die Geologen haben gelbe Helme aufgezogen, vom Klinikum reihen sich Mitarbeiter mit grünen OP-Hauben ein. In der Neubaustraße verläuft sich die Demonstration fast: falsch abgebogen, die Polizei hilft. "Großes Lob an alle Beteiligten", heißt es von den Beamten. "Alles friedlich und sehr diszipliniert." 12.000 Leute - ein deutliches Signal nach München, sagt Martin Bielawski vom Sprecherrat, der den Demonstrationszug initiiert hat. "Wir wollen keine Paukmaschinen werden", ruft Sophia Liebert von der Würzburger Schülervertretung auf dem Markt in die Menge. Für die FH spricht Petra Fieber, für die Uni Martin Bielawski. Er kündigt weitere Protestaktionen an: "Das heute war erst der Anfang."

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