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Würzburg: Sturmtief Fabienne macht reichlich Arbeit 

Würzburg

Sturmtief Fabienne macht reichlich Arbeit 

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    In der Keesburgstraße in Würzburg warf Fabienne einen Baum um und auf ein geparktes Auto. Foto: Simone Gutwerk
    In der Keesburgstraße in Würzburg warf Fabienne einen Baum um und auf ein geparktes Auto. Foto: Simone Gutwerk

    Gegen 17.30 Uhr am Sonntag zog das angekündigte Sturmtief „Fabienne“ über die Stadt Würzburg. Heftiger Starkregen und Windgeschwindigkeiten von über 130 Kilometer pro Stunde sorgten für teils erhebliche Schäden, berichtet Daniel Weber von der Würzburger Polizei in seinem Fazit von den Ereignissen. Insgesamt wurden im Stadtgebiet drei Personen verletzt. Über 40 Fahrzeuge wurden durch umstürzende Bäume, heruntergebrochene Äste oder herabgefallene Dachziegel beschädigt, heißt es weiter. Die Würzburger Leistenstraße war bis 14 Uhr am Montag wegen umgestürzter Bäume gesperrt, was zu Behinderungen im morgendlichen Berufsverkehr führte.

    Die Polizei geht davon aus, dass ihr im Nachgang noch weitere unwetterbedingte Schäden gemeldet werden. Der Sachschaden an den Fahrzeugen ließ sich am Montagnachmittag noch nicht exakt bezifferbar, sollte sich jedoch im sechsstelligen Bereich bewegen, so die Würzburger Polizei. 

    Feuerwehr: Über 120 Einsätze alleine im Würzburger Stadtgebiet 

    Auch die Feuerwehren im Würzburger Stadtgebiet hatten ab 17.30 Uhr gut zu tun, berichtet Pressesprecher Florian Fastner. Um die über 120 Einsätze zu bewältigen, waren sowohl die Berufsfeuerwehr, alle sechs Freiwilligen Feuerwehren aus den Stadtteilen sowie die Staatliche Feuerwehrschule mit knapp 130 Kräften im Einsatz.

    In Veitshöchheim beschädigte der Sturm das Dach der Dreifach-Turnhalle. Foto: Wendinger
    In Veitshöchheim beschädigte der Sturm das Dach der Dreifach-Turnhalle. Foto: Wendinger

    Schwerpunktmäßig mussten umgestürzte Bäume, abgebrochene Äste und beschädigte Dächer abgearbeitet werden. Vom Unwetter waren vor allem die Innenstadt sowie die Stadtteile Frauenland, Sanderau, Heidingsfeld und das Steinbachtal betroffen. Ein Mann wurde in der Mergentheimer Straße von einem Ast getroffen und musste durch den Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht werden. Am Ludwigkai stürzten vier große Bäume auf die Straße, die Feuerwehr beseitigte diese Verkehrshindernisse. In der Sanderstraße deckte der Wind acht Quadratmeter eines Daches ab, herabfallende Dachziegel beschädigten hierbei mehrere Fahrzeuge.

    Auch der Verpflegungs- und Betreuungszug der Malteser war im Einsatz

    Neben den zahlreichen Feuerwehrkräften, waren der Verpflegungs- und Betreuungszug der Malteser, der Einsatzleiter Rettungsdienst sowie ein zusätzlicher Rettungswagen im Einsatz. Im gesamten Leitstellenbereich mussten Stand Montagmittag 376 Einsätze bewältigt werden. Um die Vielzahl an Notrufen entgegenzunehmen, wurde die Leitstellenverstärkung alarmiert um alle Einsatzleitplätze sowie zusätzliche Telefonabfrageplätze zu besetzen, so Fastner weiter

    Mit vereinten Kräften:  Aufräumarbeiten am Tag danach in der Stadt Würzburg im Ringpark in Höhe der Universität am Sanderring Foto: Thomas Obermeier
    Mit vereinten Kräften:  Aufräumarbeiten am Tag danach in der Stadt Würzburg im Ringpark in Höhe der Universität am Sanderring Foto: Thomas Obermeier

    In diesem Zusammenhang bittet die Berufsfeuerwehr einen wichtigen Hinweis zu beachten:  Aufgrund der Gefahr von herabstürzenden Ästen und beschädigten Bäumen wird dringend geraten, Wege und Straßen unter Bäumen zu meiden. Insbesondere gilt dies für Wälder, Parks, hier vor allem auch den Würzburger Ringpark und Friedhöfe.  

    Gartenamt: Parks und Friedhöfe derzeit noch meiden

    Seit Montagmorgen waren zudem die Friedhofsverwaltung und das Gartenamt im Großeinsatz um die Baumkronen in gesperrten Flächen wie dem Ringpark oder den Würzburger Friedhöfen zu überprüfen und nach und nach wieder freizugeben. Allein in der Friedhofsverwaltung machen 16 Mitarbeiter Extraschichten. Im Gartenamt, Forstbetrieb und Fachbereich Sport kümmerten sich bis zu 70 Mitarbeiter um die vielen kleinen Sturmschäden.

    Abgerissene Äste und ausgerissene Bäume liegen im Ringpark in Würzburg.  Foto: Daniel Peter
    Abgerissene Äste und ausgerissene Bäume liegen im Ringpark in Würzburg.  Foto: Daniel Peter

    Im Waldfriedhof sind in der 15. Abteilung einige Bäume umgestürzt, hier gibt es nach wie vor Sperrungen und Einschränkungen für Besucher, teilte die Stadt mit. Der von der Feuerwehr abgesperrte Ringpark bleibt noch komplett abgesperrt. Erst mit dem Abarbeiten der Schäden in den nächsten Tagen werden Teilbereiche sukzessive wieder frei gegeben. Neben dem Ringpark sind auch die Zellerauer Mainwiesen und die Kurt-Schumacher-Anlage stark betroffen. Die Grünflächen sowie alle abgesperrten Bereich sollen noch nicht betreten werden. Durch die Vielzahl an Astabbrüchen werden die Aufräumarbeiten mindestens noch die ganze Woche noch andauern, heißt es weiter. 

    Unfälle und umstürzende Bäume im Landkreis

    Im Landkreis berichtet die Polizeiinspektion Würzburg-Land in einer Pressemitteilung  von diversen Schäden durch das Unwetter. Auf der Bundestraße zwischen Rottendorf und Kitzingen kam es zu einem Verkehrsunfall, der durch einen umgestürzten Baum verursacht wurde. Zwei Personen wurden dabei leicht verletzt und es entstand ein Schaden von etwa 8000 Euro. Ein umherwirbelndes Trampolin beschädigte in Veitshöchheim in der Luxemburger Straße das Dach eines Hauses sowie zwei Autos. Der Schaden beläuft sich hier auf circa 8000 Euro.

    Ein umgestürzter Baum am Mainufer in Margetshöchheim. Foto: Tina Göpfert
    Ein umgestürzter Baum am Mainufer in Margetshöchheim. Foto: Tina Göpfert

    Drei Autos wurden in Seligenstadt im Kastanienweg unter einem Baum begraben, verletzt wurde dabei niemand, es entstand aber ein Schaden von circa 10 000 Euro. Auf der Staatsstraße zwischen Randersacker und Würzburg beschädigte ein herabstürzender Ast die Frontscheibe eines Autos. Hier betrugt der Schaden ungefähr 1000 Euro.

    Sturmtief beschäftigte auch die Landkreis-Wehren

    Auch für die Feuerwehren im Landkreis sorgte das Sturmtief „Fabienne“ für zahlreiche Einsätze, glücklicherweise blieb es aber bei Sachschäden. In den Gemeinden um Giebelstadt und Ochsenfurt waren insgesamt zehn Feuerwehren mit circa 20 Fahrzeugen und 120 Einsatzkräften unterwegs, so der zuständige Kreisbrandinspektor Heiko Drexel . Auch in Veitshöchheim hatten 30 Einsatzkräfte mit 19 Einsätzen allerhand zu tun, so kam es zum Beispiel auf der Zugstrecke zwischen Würzburg und Aschaffenburg auf Veitshöchheimer Gemarkung zu einer Kollision zwischen einem Zug und einem auf die Schienen gestürztem Baum, berichtet Veitshöchheims Bürgermeister Jürgen Götz.

    Aufräumarbeiten mit schwerem Gerät in Würzburg am Theodor Heuss Damm Foto: Thomas Obermeier
    Aufräumarbeiten mit schwerem Gerät in Würzburg am Theodor Heuss Damm Foto: Thomas Obermeier

    Außerdem wurde das Dach der Veitshöchheimer Dreifachturnhalle beschädigt. Insgesamt gingen die Einsätze im Landkreis teilweise bis tief in die Nacht, und auch am frühen Morgen durfte so manche Feuerwehr wieder ausrücken, um Schäden zu beseitigen. Um 7.30 Uhr räumte zum Beispiel die Feuerwehr in Eisingen den letzten Baum, so Kreisbrandinspektor Winfried Weidner.

    Umgestürzte Verkehrsschilder und Wegweiser beschäftigen das Straßenbauamt

    Auch das Straßenbauamt hatte mit den Folgen des Sturms zu kämpfen. Umgestürzte Verkehrsschilder und Wegweiser würden die Straßenbauer noch bis etwa Ende der Woche beschäftigen, so Harald Stadelmann von der Würzburger Straßenmeisterei. Besonders betroffen seien der östliche Landkreis zwischen Kürnach und Volkach und der östliche Landkreis um Uettingen. Mit dem Töpfermarkt in Sommerhausen litt auch eine Veranstaltung unter dem Wetter, denn der Markt musste frühzeitig abgebrochen werden, nachdem der Sturm hier bei einigen Ständen für Scherben sorgte, berichtete ein Aussteller.

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