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EIBELSTADT: Super-Schleudergeräte in XXL

EIBELSTADT

Super-Schleudergeräte in XXL

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    Einer der größten Hersteller im Zentrifugenbau ist der Pieralisi-Konzern, dessen Wurzeln in Italien liegen. Dort hat man um 1950 damit begonnen, Zentrifugen für die Olivenölproduktion zu konstruieren und zu fertigen. Eine Idee, die durchschlagenden Erfolg hatte.

    Seit nunmehr acht Jahren existiert Pieralisi auch als Niederlassung in Deutschland: Und zwar im beschaulichen Winzerort Eibelstadt.

    Gert Bergjohann, 30 Jahre in diesem Geschäft, erkannte seinerzeit, dass bei Pieralisi das Anwendungsgebiet der Prozessindustrie kaum bearbeitet wurde. 1999 wechselte er von einem Hamburger Unternehmen zu Pieralisi und baute den Standort in Eibelstadt auf.

    Nach einer Anlaufphase der neuen Firma im Markt und einer Gewöhnungsphase im italienischen Konzern „ging es steil bergauf“, schildert der 56-jährige Geschäftsführer, der dies mit klaren Fakten belegen kann: Weltweit macht die gesamte Firmengruppe pro Jahr rund 170 Millionen Euro Umsatz – allein in Eibelstadt zählt man mittlerweile stolze sechs Millionen Euro Jahresumsatz mit schnell steigender Tendenz. Etwa 2000 Maschinen werden von der Pieralisi Gruppe pro Jahr ausgeliefert, davon etwa 1000 Dekanter und 500 Separatoren. Mehr als 40 000 Pieralisi Zentrifugen sind weltweit installiert

    Der von Eibelstadt verantwortete Erfolg ist dem eher unscheinbaren Gebäude an der Ochsenfurter Straße auf Anhieb nicht anzusehen – doch wählte Bergjohann den Standort nicht zufällig. Durch langjährige Kontakte zur Firma Geißel bot sich der Sitz auf dem Gelände geradezu an. Die Firma Geißel ist seit über 30 Jahren auf den Bau von Zentrifugen spezialisiert.

    Die auf den jeweiligen Kunden spezifizierte Zentrifuge wird bei Pieralisi zuvor durchdacht, aufs Reißbrett gebracht und konstruiert. Der kurze Weg in die Werkstatt erleichtert dabei allen Beteiligten die Arbeit und spart Zeit. Diesen Faktor können sich Bergjohann und seine 15 Mitarbeiter auf dem Weltmarkt auch nicht leisten. Ständig im Austausch mit Experten aus aller Herren Länder und unterwegs auf Messen – wie zum Beispiel der ACHEMA (für die Prozess-Industrie) und der IFAT (Umwelttechnik) – ist der gelernte Diplom-Ingenieur viel beschäftigt.

    Nicht nur Italien steht häufig als Reiseziel auf dem Tagesprogramm, sondern vor allem Osteuropa. „Russland beispielweise setzt die Maschinen vor allem in der Petrochemie ein, während Ungarn die Technik sowohl in der Landwirtschaft als auch im Bereich Abwasser benötigt“, weiß der Experte zu berichten. Polen soll als nächstes erobert werden, so Bergjohann, der nebenbei aber auch Dubai anvisiert, da in der Region viele Kunststoffe gefertigt werden. Aber auch heimische Firmen sind an den von Pieralisi konstruierten Schleudergeräten interessiert. So gehörten die Ochsenfurter CAMPA und die AT-AGRAR-Technik zu den ersten Biodiesel-Kunden der deutschen Firmengruppe. „Seit gut zwei Jahren boomt die Herstellung von Biodiesel. Ein Bereich, der für uns – wie überhaupt die Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen – eine große Herausforderung darstellt“, so der gebürtige Westfale. Bei Südzucker sind Pieralisi Zucker-Zentrifugen eingesetzt, die gerade in Eibelstadt modernisiert wurden. Und selbst zwei Winzer in Eibelstadt haben die Technik mittlerweile für sich erkannt. Sie setzen so genannte Separatoren zur Klärung des Weines ein, erklärt Bergjohann.

    Ein aktuelles Highlight: Pieralisi Deutschland ist Ausstatter der AIDA-Kreuzfahrtschiffe, mit Dekantierzentrifugen zur Abfall- und Abwasser-Entsorgung. Das erste Schiff, die „Diva“, wurde gerade spektakulär im Hamburger Hafen getauft.

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