Montagmorgen, Balthasar-Neumann-Promenade: Zu Hunderten stehen sie an der Straße. "Christbäume aus Bayern" steht mit goldener Schrift auf den roten Schildern der drei Händler. Einer von ihnen: Alexander Väth. "Meine Oma hat hier schon Christbäume verkauft, unseren Stand gibt es seit 35 Jahren", sagt der 34-Jährige. Der Großteil seiner Bäume stammt aus den eigenen Plantagen in Hafenlohr bei Marktheidenfeld, einige kommen aus dem Steigerwald. "Unsere Bäume werden nach Mondphasen geschlagen, Mutter wollte das so. Mit dem Mond schießt der Saft in den Stamm und der Baum hält länger", erzählt Väth und schmunzelt.
Väth verkauft drei Arten von Christbäumen: Nordmanntannen, Nobilistannen und Blaufichten. "Früher haben die Kunden vor allem Fichten gekauft, heute sind die Nordmanntannen der Renner", sagt der Händler. Warum? "Diese Tannen kommen mit ihrem frischen Grün dem Idealbild vom Weihnachtsbaum wohl am nächsten, außerdem halten die Nadeln lange und vor allem stechen sie nicht." Eine Kundin steht ein paar Meter weiter. Sie nickt. "Es ist einfach angenehmer, wenn der Baum weiche Nadeln hat."
Neben Väths Stand verkauft Alfred Fischer die Bäume der Familie Kunkel aus Fellen. Auch die hier angebotenen Blaufichten, Rotfichten und Nordmanntannen sind "Marke Eigenbau". "Noch tröpfelt das Geschäft vor sich hin, aber ab dem Wochenende zieht es an", hofft Fischer. Die Händler spüren die wachsende Konkurrenz durch Discounter und die schmaleren Geldbeutel der Kunden. "Früher standen hier acht Händler, jetzt sind wir nur noch zu dritt", berichtet Väth. "Aber wer einen frischen Baum und guten Service möchte, kommt auch weiterhin", ergänzt Fischer.
Der dritte Stand gehört Jürgen Heilmann. Verkäuferin Christine hat gerade einem Ehepaar einen Baum verkauft. "Das wäre geschafft", sagt die Kundin und seufzt erleichtert, "es ist gar nicht so einfach den perfekten Baum zu finden". Ihr Gatte bezahlt unterdessen - 37 Euro kostet der "perfekte Baum". Christines Kollege trägt ihn zum Auto der Kunden. "Unsere Bäume stammen zum Teil aus Albertshofen und zum Teil aus Dänemark", erzählt Christine. "Die dänischen Bäume sind schön gewachsen, das liegt am gleichmäßigen Klima dort."
Was für einen Baum stellen die Händler sich auf? "Also ich nehme Heiligabend einfach einen der übrig bleibt, für mich muss der nicht unbedingt schön sein", antwortet Väth. "Bei mir steht immer eine Blaufichte, die riechen nämlich sehr gut, weil die Fichten einen höheren Harzanteil haben als die Tannen", erzählt Fischer. Kollegin Christine ist die Sorte egal: "Hauptsache groß, das wollen die Kinder so."
Auch wenn der persönliche Geschmack der Händler unterschiedlich ist - bei den Preisen ihrer Bäume sind sie sich einig: Nordmanntannen kosten 15 Euro den Meter, Nobilistannen 20 Euro, Blaufichten 10 Euro und Rotfichten 5 Euro.