Die Tegut-Filiale in Margetshöchheim wird doch erst im nächsten Jahr modernisiert. Das hat das Fuldaer Unternehmen der Gemeindeverwaltung laut Bürgermeister Waldemar Brohm mitgeteilt. Als Grund wurden die besondere Situation vor Ort und der Planungsverlauf angegeben. Ursprünglich war die Umbaumaßnahme für diesen Herbst geplant.
Der Tegut-Markt in der Erlabrunner Straße 36 sieht nicht so aus, als müsste er dringend saniert werden. Dennoch hatte das Unternehmen gegenüber Gemeindevertretern angekündigt, mehr als eine Million Euro in die Modernisierungsmaßnahme zu investieren. Dabei soll ein neues Ladenkonzept umgesetzt werden. Wie die Redaktion erfahren hat, ist eine Vergrößerung des Gebäudes oder des Parkplatzes nicht möglich, da dies am Eigentümer der ehemaligen Kistlesfabrik scheitere. Obwohl Veränderungen an der Gebäudehülle also nicht geplant sind, würde sich die Verkaufsfläche durch Umorganisation auf mehr als 1200 Quadratmeter erhöhen. Im Zuge der Planung hat sich herausgestellt, dass hierzu die Ausweisung eines Sondergebiets erforderlich ist. Bis der Bauantrag genehmigt ist, kann es dauern.
Außerdem muss die Handelskette ihr Konzept noch einmal überarbeiten, das ursprünglich mehr als 1300 Quadratmeter Verkaufsfläche vorsah. Hintergrund ist, dass selbst in einem Sondergebiet lediglich 1200 Quadratmeter Verkaufsfläche genehmigungsfähig sind. Aus diesen baurechtlich und planerisch noch nicht geklärten Gründen will Tegut die geplante „Revitalisierung“ der Filiale auf 2016 verschieben.
Unabhängig von den baurechtlichen Fragen gibt es wohl einen weitern Grund, warum die Planungen gestoppt wurden: die zurzeit diskutierte Ansiedlung eines Verbrauchermarkts auf dem Gelände der ehemaligen Brotfabrik Götz. Um sich besser gegen die in Margetshöchheim-Süd drohende Konkurrenz wappnen zu können, versucht Tegut nun, bereits früher diskutierte Pläne auf dem Gelände der Tennishalle zu verwirklichen. Das soll in zwei bis drei Jahren passieren. Bis vor Kurzem noch hatte man die Bauanfrage eher als ein mittel- beziehungsweise langfristiges Projekt angesehen. Die Tennishalle gehört im Erbbaurecht dem Bundestagsabgeordneten und Mittelstandsspezialisten der CSU, Hans Michelbach, aus Gemünden.
Auch im Außenbereich des bestehenden Markts plant die Lebensmittelkette, an vier Standorten Werbeanlagen teilweise mit Beleuchtung zu errichten. So soll der Pylon mit Einkaufstüte sowie weiteren Werbetafeln südlich der Zufahrt verlagert werden, und die Fahnenmasten nördlich des Marktes sollen entfallen. Dieser Bauantrag wurde im Bauausschuss mit der Auflage erteilt, dass der Standort des geplanten Pylons im Detail abzustimmen ist. Dabei sollten insbesondere verkehrstechnische Belange berücksichtigt werden. Zudem sollten die geplanten Leuchtwerbeanlagen so ausgeführt werden, dass spätestens in den Nachtstunden ab 22 Uhr eine Abschaltung oder zumindest eine deutliche Reduzierung der Leucht- und Blendwirkung erfolgt.