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HAUSEN: Tempo 30: Schilder oder Schwellen?

HAUSEN

Tempo 30: Schilder oder Schwellen?

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    Kam bei den Anwohnern gut an: Eine vor kurzem eingerichtete Straßenschwelle im Siedlungsgebiet in Erbshausen gilt in der Gemeinde als Test für weitere verkehrsberuhigende Maßnahmen.
    Kam bei den Anwohnern gut an: Eine vor kurzem eingerichtete Straßenschwelle im Siedlungsgebiet in Erbshausen gilt in der Gemeinde als Test für weitere verkehrsberuhigende Maßnahmen. Foto: Foto: Irene konrad

    Das Thema „verkehrsberuhigende Maßnahmen“ für alle Ortsstraßen in Hausen wird im Gemeinderat schon lange diskutiert. Nun stand es wieder auf der Tagesordnung. Zum einen haben die Gemeindearbeiter vor kurzem eine Straßenschwelle in der Siedlung in Erbshausen montiert. Zum anderen lag aus der Binsenrain-Siedlung in Hausen ein Antrag auf die Einführung der 30-Stunden-Kilometer-Regelung vor.

    „Der Wunsch nach einer Verkehrsberuhigung in unseren drei Ortsteilen ist allgemein da, aber welche Maßnahme ist die richtige“, beschrieb Bürgermeister Bernd Schraud das Problem. Das Aufstellen von 30-Stundenkilometer-Schildern etwa habe er deshalb „einmal von der Kostenseite her aufgerollt“. Die Verwaltung und er seien auf 63 Standorte im Dorfgebiet gekommen, was 126 Schilder zum Ein- und Ausfahren bedeute.

    Einer ersten Anfrage zufolge wurden rund 6800 Euro Materialkosten für die 126 Schilder ermittelt. Dazu kämen die Fundamente, Maschinenstunden beim Setzen und die Arbeitskraft von zwei Gemeindearbeitern. Die Straßenschwelle hingegen sei mit 500 Euro Materialkosten pro Stück wohl kostengünstiger. Die dankbaren Rückmeldungen der Anwohner in Erbshausen sind zudem sehr positiv.

    Allerdings: Die Autofahrer würden zwar langsam und vorsichtig über die neue Schwelle fahren, dann aber unverzüglich wieder ordentlich Gas geben. Skepsis bestand im Rat auch darüber, ob sich die Fahrzeuglenker an 30 Stundenkilometer halten werden, wenn sie ein entsprechendes Verkehrszeichen vor sich haben.

    Gemeinderätin Sieglinde Kirchner war eine der glühendsten Verfechterinnen der 30-Stundenkilometer-Regelung durch Verkehrsschilder. „Tempo 30 ist möglich, auch großflächig“, setzte sie sich vor allem „für die Sicherheit der Kinder“ ein. Ihr stimmten Dieter Schmidt, Sven Hippeli und die zweite Bürgermeisterin Hannelore Schraut grundsätzlich zu.

    Schrauts vorherrschendes Anliegen ist „die rechtliche Handhabe“ gegen Raser im Dorf. Eine um Freiwilligkeit bittende Tempo-30-Zeichnung auf den Siedlungsstraßen sei jedenfalls nicht rechtsverbindlich. Genauso wenig wie selbst gemalte private Schilder zur Verkehrsberuhigung.

    Auch Norbert Rumpel und Klaus Römert möchten Rechtssicherheit. „Wenn wir etwas machen, soll es Hand und Fuß haben“, fordern sie. Christian Kaiser brachte noch Geschwindigkeitsmesser mit den traurigen roten beziehungsweise lachenden grünen Gesichtern ins Spiel. „Wenn ich zu schnell bin, wirken die blinkenden Kilometerangaben auf mich am besten“, gestand er.

    Getreu des Mottos „Wenn du nicht mehr weiter weißt, bilde einen Arbeitskreis“ macht sich ein kleines Team nun konkret ans Werk.

    Sieglinde Kirchner, Klaus Römert, Peter Weber, Dieter Schmidt und Christian Kaiser wollen sich nun kundig machen über rechtliche Vorschriften, Kosten und mögliche Standorte für Verkehrsschilder, Straßenschwellen oder Geschwindigkeitsmesser.

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