Regisseur Klaus Wagner und seine mehr als 20-köpfige Mannschaft wissen sehr wohl, dass sie sich damit einer besonderen Herausforderung stellen. Das Stück, um 1920 von Franz v. Kobell in der Urfassung geschrieben und 1975 von seinem Ururgroßneffen Kurt Wilhelm für das Münchner Residenztheater überarbeitet, stand dort bereits über 1000 Mal auf dem Programm und wurde von 60 weiteren Bühnen übernommen. Bekannt ist es außerdem durch zahlreiche Fernsehausstrahlungen.
In ihm wird die Geschichte vom 72-jährigen Brandner Kaspar erzählt, der dem Tod, der leibhaftig bei ihm erscheint, durch eine List noch 18 weitere Lebensjahre abhandelt, was wiederum die himmlische Ordnung durchkreuzt. So muss der Tod auf Petrus' Auftrag hin noch einmal zur Erde und versuchen, den Brandner Kasper zu überzeugen, mit ihm zu kommen.
Gerade weil das Stück allgemein bekannt ist, liegt für die Schauspieler der Anspruch darin, es einerseits nicht zu verfälschen, es aber andererseits der eigenen Bühne und dem heimischen Publikum anzupassen. In mühevoller Kleinarbeit wurde es daher vom Bayrischen ins Fränkische umgeschrieben. Auch wissen die Akteure sehr genau, dass es in diesem Stück nicht darum geht, möglichst viele lustige Szenen und überraschende Knalleffekte zu bieten, sondern die Gefühlstiefe, die in den sechs verschiedenen Bildern und Szenen steckt, durch schauspielerisches Können ins Publikum zu transportieren.
Mit Thomas Hellenschmidt als Brandner Kaspar und Gudrun Albrecht als Tod sind die beiden tragenden Rollen mit Gollhöfer Spielern besetzt, die langjährige Erfahrung und Talent mitbringen und sich der besonderen Herausforderung gerne stellen. Und gerade weil heuer ein solch anspruchsvolles Stück gespielt wird sind wieder ehemalige Spieler bereit, mitzumachen oder Auswärtige, wie der Ippesheimer Ulrich Beigel, der die Rolle des Petrus innehat.
Für Ortspfarrer Alexander Seidel, den der Theaterverein ebenfalls mit in der Mannschaft haben wollte, wurde ein kurzer Auftritt als himmlischer Verwaltungsbeamter und Beauftragter für menschliche Stoßgebete eingefügt.
Auch technisch gesehen verlangt das Stück einer Laienbühne Etliches ab: Jagdszene, Hütte des Brandner Kaspar und das Himmelstor müssen im fliegenden Wechsel umgebaut, die aufwändige Lichttechnik punktgenau eingesetzt werden. Mehr Techniker und Maskenbildner sind hierfür heuer im Einsatz. Die Kostüme wurden teilweise vom Theater Würzburg, dem Theater „Kopfüber“ Ansbach sowie vom Freilandmuseum Bad Windsheim ausgeliehen.
Karten gibt es an der Abendkasse oder bereits im Vorverkauf unter Tel. (0 93 39) 99 15 29.