Große Erleichterung bei der TSG Estenfeld: Das Thema „Notvorstand“ ist vom Tisch. Am Freitagabend wählten 70 Mitglieder des Sportvereins in der Hauptversammlung ihr neues sechsköpfiges Führungsgremium, das am 1. April seine Arbeit aufnimmt.
Neuer Chef ist Stefan Groß
An der Spitze steht Stefan Groß (Vorstandsvorsitzender). Ihm zur Seite stehen Nicole Kleinhenz (Vorstand Finanzen) Patrick Werner (Mitgliederverwaltung), Birgit Hohm (Öffentlichkeitsarbeit), Anja Klafke (Kultur und Veranstaltungen) alle fünf neu im Amt und Marian Gawlik (Liegenschaften), der als einziger im Amt bestätigt wurde.
Kurzes Intermezzo
Weil alle Vorstandsmitglieder laut Satzung per Akklamation gewählt werden durften und pro Posten nur jeweils ein Vorschlag vorlag, war das Intermezzo der Wahlleiterin Rosi Schraud nach nur zehn Minuten vorbei. Und weil nur die Wahl des Vorstandes auf der Tagesordnung vermerkt war, war nach 45 Minuten die Versammlung auch schon vorbei. Hätte sich kein neuer Vorstand gefunden, wäre der Verein mit einem vom Amtsgericht bestellten Notvorstand weitergeführt worden.
Krieger zwei Jahre auf der Suche
Zwei Jahre lang hatte Rudolf Krieger händeringend nach einer neuen Vorstandschaft gesucht. „Meine Zeit als Vorstandsvorsitzender ist rum, jetzt müssen jüngere Leute ran“, hatte er schon vor zwei Jahren die Werbetrommel gerührt. Wie viele Gespräche er seitdem geführt hat, wird er wohl selbst nicht mehr wissen.
Probleme gelöst
Doch vor gut einem Monat lösten sich alle seine Probleme ganz unerwartet in Luft auf. Da hatten sich seine Nachfolger gemeldet, und Krieger setzte ihnen in allen Einzelheiten auseinander, was die Leitung der TSG Estenfeld (fast schon ein kleines Unternehmen) bedeutet. Und weil es so viele Aufgaben sind, verteilen sie sich auf sechs Schultern.
Kein Unbekannter
Wobei der neuen Vorsitzende, Stefan Groß, kein Unbekannter ist. Denn dank seiner großzügigen Spende, so die Bürgermeisterin Schraud, habe der Verein ein Kleinspielfeld anlegen können. Und wirkliche Neulinge sind die neuen Vorstandsmitglieder nicht, haben sie doch schon im Hintergrund mitgearbeitet.
Mehr in Verein einbringen
Was sich wie ein roter Faden durch die Reden von Krieger, Schraud und Groß nach der Wahl zog, war der Appell an die Mitglieder, sich mehr in den Verein einzubringen. Immerhin ist die TSG mit gut 1700 Mitgliedern der mit Abstand größte Verein in Estenfeld, und Schraud und Krieger machten deutlich, dass der neue Vorstand neben Vertrauen auch die Unterstützung der Mitglieder braucht.
Bewegender Abschied
Bewegend verlief der Abschied von Krieger, der acht Jahre lang die Geschicke des Vereins gelenkt hatte. „Ich bin der Überzeugung, zum richtigen Zeitpunkt die die richtige Entscheidung getroffen zu haben“.
Seinen damaligen Entschluss, den Vorsitz zu übernehmen, habe er nie bereut, „es waren acht gute und positive Jahre, ich habe viel gegeben, aber auch viel zurück bekommen“. Er verabschiedete sich mit dem Gefühl, die TSG voran gebracht zu haben, und die Mitglieder in der Sporthalle verabschiedeten ihren scheidenden Vorstandsvorsitzenden mit minutenlangem, stehendem Beifall.