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WÜRZBURG: "Todesurteil" für Polizeihund aufgehoben

WÜRZBURG

"Todesurteil" für Polizeihund aufgehoben

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    Polizeihund Arif
    Polizeihund Arif Foto: Polizei

    Sechs Jahre ist Polizeihund Arif alt. Und in dieser Zeit hat er mit seinem Hundeführer Florian E. viele Erfolge erzielt. Den letzten im November 2017, als er nach einem Raub im Landkreis Kitzingen zwei Tatverdächtige gestellt hatte. Nun sollte der hoch dekorierte Deutsche Schäferhund eingeschläfert werden. Der Grund: Arif hatte bei einer Übung einen schweren Unfall, der teure Operationen nötig machte. Inzwischen hat das Polizeipräsidium Unterfranken aber eingelenkt und übernimmt die Behandlungskosten.

    Arif stürzte von einem Turm fast neun Meter in die Tiefe

    Es war ein Schock für alle Polizeihundeführer, die an der Übung am 21. März auf dem Gelände der Würzburger Feuerwehrschule beteiligt waren: Schäferhund-Rüde Arif stürzte vom Turm des Gebäudes fast neun Meter in die Tiefe und blieb dort regungslos liegen; Blut rann aus seiner Schnauze. Sofort wurde der Hund in eine Tierklinik gebracht. Dort wurden schwere innere und gravierende Verletzungen an den Hinterbeinen des Tieres feststellte. Arifs Leben hing an einem seidenen Faden.

    „Am Anfang war es ungewiss, ob der Hund nach mehreren teuren Operationen überhaupt noch ein lebenswertes Hundeleben wird führen können“, heißt es in Polizeikreisen. Außerdem sei im Polizeipräsidium Unterfranken unklar gewesen, ob man dem Steuerzahler die Tierarztkosten für einen Hund aufbürden könne, der nach der Behandlung nicht mehr „diensttauglich“ sein und nur noch als „Privathund“ seines Hundeführers werde leben können.

    Während die Spendenaktion lief, kam eine gute Nachricht aus München

    Aber Arifs zweibeinige Kollegen, allen voran sein Hundeführer Florian E., wollten, dass zumindest versucht wird, den Schäferhund zu retten. Sie riefen eine Spendenaktion ins Leben, viele Polizisten und auch ein Hundeverein beteiligten sich daran. Noch während die große Welle der Solidarität rollte, klärte das Polizeipräsidium die Kostenfrage. Inzwischen steht fest, dass Florian E. nicht auf den Tierarztkosten sitzen bleibt und dass auch keine Spenden für Arif nötig sind. Polizeisprecherin Kathrin Thamm auf Anfrage der Redaktion: „Es ist sicher, dass der Freistaat Arifs tierärztliche Behandlung zahlt.“

    Die erste Operation hat Arif gut überstanden

    Eine erste Operation habe der Deutsche Schäferhund bereits gut überstanden, sagt Thamm im Gespräch mit der Redaktion. Er sei jetzt daheim und werde von seinem Hundeführer Florian E., der sich extra Urlaub genommen hat, liebevoll umsorgt. Demnächst stehe ein weiterer tierärztlicher Eingriff an. Es sei aber zu erwarten, dass der Hund schon bald wieder „recht gut laufen kann“. Wie teuer Arifs Behandlung kommt, kann die Polizeisprecherin noch nicht sagen: „Nach Auskunft der Tierärzte muss mit mehreren tausend Euro gerechnet werden.“

    Der vierbeinige „Frührentner“ bekommt nun eine monatliche Pension

    Auch wenn Arif nach Abschluss seiner Behandlung wieder ein gutes Hundeleben führen wird – als Polizeihund kann der sechsjährige Rüde nicht mehr arbeiten. Aber er wird als vierbeiniger „Frührentner“ in Florian E.‘s Familie bleiben. Und weil er sich seine schweren Verletzungen im Dienst zugezogen hat, bekommt er auch eine lebenslange monatliche Rente von 75 Euro. Sein Hundeführer hat einen neuen Diensthund beantragt. Wenn er ihn genehmigt bekommt, kann Arif den Junghund unter seine Fittiche nehmen und ihn von seinen Erfahrungen profitieren lassen.

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