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HÖCHBERG: Tolle Technik und soziales Elend

HÖCHBERG

Tolle Technik und soziales Elend

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    Mit- und voneinander gelernt: Die Klasse 9a der Höchberger Leopold-Sonnemann-Realschule mit den beteiligten Lehrer und Schulleiter Hans-Peter Kempf (rechts).
    Mit- und voneinander gelernt: Die Klasse 9a der Höchberger Leopold-Sonnemann-Realschule mit den beteiligten Lehrer und Schulleiter Hans-Peter Kempf (rechts). Foto: FOTO Gehlen

    Laut Rüdiger Wieber von Kultusministerium war die Höchberger Realschule eine von elf Schulen in Bayern, wo man eine derartige Unterrichtsform getestet hat. Wissenschaftlich begleitet wurden die Modellversuche von der Universität Bayreuth. „Die Schülern sollten selbstständig recherchieren und eigene Lösungen einbringen“, erklärt Schulleiter Hans-Peter Kempf. Genau diese Forderungen trage die Wirtschaft immer an die Schulen heran. Doch die Wirtschaft forderte nicht nur, sie förderte auch: Firmen, Vereine und Privatleute stellten Wissen und Material zur Verfügung.

    Nach zwei Monaten Arbeit folgte nun die Präsentation der Ergebnisse vor Eltern, Vertretern der Wirtschaft und des Kultusministeriums. Trotz technischer Pannen zeigten sich die Jugendlichen souverän: Mal entspannt, mal angespannt trugen sie ihr Projekt vor. Neben den Präsentationen gab es für die Zuschauer auch handfeste Ergebnisse zu bestaunen: So hatten die Jugendlichen ein typisches Arbeiterzimmer in Originalgröße nachgebaut. Früher wohnten dort auf neun Quadratmetern acht Personen. Solche Missstände wurden auch literarisch verarbeitet: Dies zeigten die Jugendlichen mit einem Vortrag über das Drama „Die Weber“ vom zeitgenössischen Autor Gerhart Hauptmann. Fachwissen bewiesen auch die Physik-Schüler: Sie erklärten Formeln wie den Energieerhaltungssatz so sicher und schnell, dass die Zuhörer kaum folgen konnten. Als ein Schüler dann mit „Wie sie ja alle sicher wissen“ überleitete, konnte das Publikum nur hilflos lachen. Die Anwendung der physikalischen Prinzipien demonstrierten die Schüler anhand von Erfindungen wie Ottomotor und Dampfmaschine.

    Am Ende war das Fazit der Beteiligten durchweg positiv: Man habe mehr gelernt als in ein paar Schulstunden. „Das ist nicht wie im Unterricht, wo einer spricht und alle schreiben“, so ein Schüler. Auch die Lehrer zeigten sich begeistert. Während der ganzen Zeit seien keine Klagen gekommen, oft hätten die Jugendlichen die Initiative ergriffen. „Wir haben gemerkt, dass die Schüler uns beispielsweise im Bereich IT weit voraus sind“, so Geschichtslehrer Marc Weippert.

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