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WÜRZBURG: Traktoren im Straßenverkehr: Das müssen Autofahrer beachten

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Traktoren im Straßenverkehr: Das müssen Autofahrer beachten

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    Jeder kennt die Situation. Ein Traktor tuckert mit 30 Km/h über kurvige Landstraßen und schert sich scheinbar wenig um die Autokolonne, die sich hinter ihm bildet. Der Wunsch, den langsamen Vordermann endlich zu überholen, wird in so einer Situation mit jeder Minute dringender. Allerdings gibt es dabei einige Dinge zu beachten.

    Gegenverkehr nicht behindern

    Grundsätzlich gilt hier die Straßenverkehrsordnung. In der heißt es: „Überholen darf nur, wer übersehen kann, dass während des ganzen Überholvorgangs jede Behinderung des Gegenverkehrs ausgeschlossen ist.“ Unzulässig ist das Überholen von Traktoren, wenn es durch ein Verkehrszeichen untersagt ist. Allerdings gibt es hier manchmal Ausnahmen, die durch ein entsprechendes Schild gekennzeichnet sind. Dieses gilt für Fahrzeuge, die nicht schneller fahren können als 25 Km/h. Erkennen kann man diese an einer entsprechenden Kennzeichnung am Fahrzeug. Doch auch wenn es erlaubt ist, sollte man beim Überholen von Traktoren äußerst vorsichtig sein.

    Häufige Unfallursache

    „Das Überholen von Traktoren ist eine häufige Unfallursache“, sagt Verkehrsrechtspezialist Julian Pfeil von der Würzburger Kanzlei Steinbock & Partner. Besonders gefährlich seien linksabbiegende Traktoren. Diese würden, für die restlichen Verkehrsteilnehmer häufig nicht voraussehbar, oft auf Feldwege abbiegen. Bei einem Überholmanöver gerieten so schnell beide Verkehrsteilnehmer auf die Gegenfahrbahn. Sei dabei vonseiten des Traktorfahrers kein gravierender Verstoß gegen die Straßenverkehrsordnung festzustellen, müsste tendenziell eher der Überholer haften. „Im Idealfall sollten Autofahrer in unklaren Situationen auf ein Überholmanöver verzichten und nur dann überholen, wenn keine Möglichkeit zum Linksabbiegen besteht“, so Pfeil.

    Besondere Gefahr für Motorräder

    Auch beim Thema Geschwindigkeit sollten Verkehrsteilnehmer in der Erntezeit besonders achtsam sein, sagt Enrico Ball von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Unterfranken. Zwar könnte generell hinter jeder Kurve und jeder Kuppe etwas Unerwartetes passieren, aber gerade in der Erntezeit müssten Verkehrsteilnehmer auf die langsam fahrenden und sehr breiten Maschinen der Landwirte achten. „Grundsätzlich gilt die Regelung, dass nur so schnell gefahren werden darf, dass innerhalb der übersehbaren Strecke gehalten werden kann“, so Ball. Insbesondere Motorradfahrer sollten in den Kurven das Rechtsfahrgebot beachten, um Zusammenstöße mit entgegenkommenden Fahrzeugen, wie etwa breiten Mähdreschern, zu verhindern.

    Traktorfahrer muss anhalten

    Doch auch die Traktorfahrer müssen sich natürlich an gewisse Regeln halten. Diese sollen laut Straßenverkehrsordnung etwa langsamer werden oder gar anhalten, wenn nur so den nachfolgenden Fahrzeugen das Überholen ermöglicht werden kann. Laut Verkehrsrechtsspezialist Pfeil jedoch eine schwer durchsetzbare Regelung, die immer im Einzelfall entschieden werden würde.

    Generell wäre es im Straßenverkehr für alle sicherer und leichter, wenn sich einfach jeder an die Straßenverkehrsordnung halten würde, sagt Enrico Ball vom Polizeipräsidium Unterfranken. „Denn mit ständiger Vorsicht und insbesondere gegenseitiger Rücksichtnahme könnte die Verkehrssicherheit verbessert werden.

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