Bei dem ungewöhnlichen Ernteeinsatz setzte Bruno Lutz das aus dem Jahre 1954 stammende Dieselross der Firma Fendt ebenso gekonnt ein, wie sein Sohn Daniel den uralten Mähbinder routiniert bediente.
Das Gerät, umgangssprachlich Binder genannt, wurde 1872 von dem Amerikaner Charles Withington entwickelt. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges war er auch in Deutschland weit verbreitet, bevor er vor rund 50 Jahren durch den Mähdrescher abgelöst und von den Feldern verdrängt wurde.
Während Vater und Sohn Lutz eine Runde nach der anderen um das Weizenfeld drehten, legte die Maschine die gebundenen Garben auf dem Feld ab.
Richard Ahrweiler, der Leiter der Traktorfreunde Stalldorf, die sich der Bewahrung und dem Erhalt von landwirtschaftlichen Geräten verschrieben haben, setzte mit Unterstützung seiner Frau Gerlinde und Franz Gabel die einzelnen Garben zu größeren Haufen zusammen. Die Garben werden zunächst in einer Scheune gelagert, bevor Daniel Lutz beim Oldtimertreffen die alte Dreschmaschine in Gang setzt.
Lost geht der Festbetrieb im kleinen Riedenheimer Ortsteil am Samstag um 13 Uhr. Vor dem gemütlichen Beisammensein ab 20 Uhr in der Scheune am Sportplatz führen die Gastgeber mit alten Pflügen und Eggen vor, wie ihre Vorfahren den Boden bearbeitet haben.
Das Programm am Sonntag beginnt mit dem Frühschoppen und setzt sich mit dem Mittagessen fort. Den Höhepunkt des Oldtimertreffens bildet die Rundfahrt, bei der ab 13.30 Uhr ein Großteil der rund 250 alten Traktoren durch den Ort tuckern wird.