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Frickenhausen: Traumgärten: Marina Wüst aus Frickenhausen hat ein neues Buch verfasst

Frickenhausen

Traumgärten: Marina Wüst aus Frickenhausen hat ein neues Buch verfasst

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    Traumgärten haben vier Jahreszeiten, wie der von Marina Wüst in Frickenhausen.
    Traumgärten haben vier Jahreszeiten, wie der von Marina Wüst in Frickenhausen. Foto: Antje Roscoe

    Ihr Garten gehört seit Jahren zu den bewunderten Höhepunkten von Gartenliebhabern. Soeben hat die Frickenhäuserin Marina Wüst ihr drittes Gartenbuch fertiggestellt – und im eigenen Garten noch nichts winterfest eingepackt. Im Gespräch erklärt sie, worauf es bei der Gartengestaltung ankommt.

    Frage: Frau Wüst, "14 neue traumhafte Gärten", vom Allgäu bis Ostfriesland. Kennen Sie die Gärten alle und wie haben Sie sie gefunden?

    Marina Wüst: Nein, in natura kenne ich leider nur drei. Ich hatte 2020 genutzt und ein paar Gärten, unter anderem in Ostfriesland, angesehen. Die anderen im Buch darf ich erst noch besuchen. Wir hatten kürzlich eine sehr schöne Kritik einer Gartenbloggerin zum ersten Buch, obwohl das schon länger auf dem Markt ist. Das hat uns motiviert. Nur musste ich erst genug Gärten zusammen bringen. Aber ich bin Meisterin im Nachforschen und habe ausgiebig im Internet recherchiert nach Teilnehmern bei den Tagen der offenen Gartentür, in den Programmen von Garten-Reisen-Anbietern und der Gesellschaft der Staudenfreunde. Ich glaube, ich habe einen Blick dafür, welche Gärten interessant sind. Dann habe ich einfach Kontakt aufgenommen und hatte innerhalb von zwei Tagen alle Gärten zusammen, die im Buch vertreten sind. Das ist schon toll, wenn man es schafft, dass die Leute mitmachen.

    Das heißt, der erste Bildband ist vergriffen? Oder ist es eine Art Garten-Besessenheit, die Sie antreibt?

    Wüst: Es macht zwar Spaß, aber es ist viel Arbeit und nicht ganz einfach vom Konzept her, weil die Gärtner selbst mitarbeiten und mitbestimmen. Es geht im Gegensatz zu anderen Gartenbüchern darum, wie sie selbst ihren Garten sehen. Ehrlich gesagt habe ich mich zunächst vor der zusätzlichen Arbeit gescheut. Allein einen Gartenplan zu zeichnen kostet schon an die acht Stunden Zeit. Die Vorlagen sind meist einfach strukturiert. Aber Domingo Vazquez, der Fotograf der Bildbände, hat gedrängt und nachdem kaum Garten-Reisegruppen unterwegs waren, haben wir es in Angriff genommen. Viele Gartenbesitzer und -innen haben schnell Material geschickt – und dann sind die Erwartungen da. Es hat uns einfach überrollt. Vom ersten Band gibt es noch Restexemplare, aber er hat sich finanziert. Wir sind zufrieden.

    Buchautorin Marina Wüst im Pflanzenhaus. Im Sommer werden hier den Garten-Reisegruppen Erfrischungen gereicht, jetzt überwintern die mediterranen Pflanzen.
    Buchautorin Marina Wüst im Pflanzenhaus. Im Sommer werden hier den Garten-Reisegruppen Erfrischungen gereicht, jetzt überwintern die mediterranen Pflanzen. Foto: Antje Roscoe

    Der neue Bildband hat das gleiche Konzept: viele, viele Fotos, einen Übersichtsplan und die Beschreibungen der Gartenbesitzer, wie die Gärten entstanden, wo sie Lehrgeld bezahlten, mit welchen Maßnahmen sie auf die Gegebenheiten des Standorts eingehen.

    Wüst: Ja, im ersten Band lag der Schwerpunkt durchaus auf dem romantischen Cottage-Garten. Meine Tochter hat mich angestupst mit ‚Mama mach doch mal was anderes, mit Gräsern oder so‘. Und das war gut. Der neue Band ist vielfältiger, stellt einen modernen Garten mit Gräsern vor, mit Recycling-Ideen und im Boden versenktem Trampolin. Ein anderer setzt ganz auf Natur mit Benjes-Hecken und Sandarium. Sammelleidenschaft wird mit Sämlingen finanziert. Es sind alles ganz tolle, superfleißige Menschen mit ihren Gärten. Wenn die Fotos kommen, das ist wie Weihnachten. Das ist wirklich schön. Und jetzt hatte ich noch die positive Resonanz der beteiligten Gärtner, als die Bildbände an sie ausgeliefert wurden.

    Wo holt sich Marina Wüst Inspiration und welchen Tipp gibt es für jemanden, der den Garten angehen will?

    Wüst: Ich schaue alle Gartensendungen und empfehle private Gärten als Inspiration – oder den Park der Gärten in Bad Zwischenahn. Der ist toll.  Will man selbst loslegen, muss man sich immer klar machen, wieviel Zeit man investieren kann und will. Dann müssen Bäume gepflanzt werden. Die sind das Grundgerüst. ‚Ihr braucht Schatten‘, sage ich immer. Etiketten lesen und Beratung ist wichtig. Sind es Flach- oder Herzwurzler? Nadelbäume sind schlecht zu unterpflanzen. Auch der Klimawandel muss beachtet werden. Die Aufenthaltsräume kommen als nächstes. Der Rest kommt und ergibt sich.

    Sie duftet, blüht und trägt im Pflanzenhaus weiter Früchte:  die Zitrusfrucht Buddhas Hand.
    Sie duftet, blüht und trägt im Pflanzenhaus weiter Früchte: die Zitrusfrucht Buddhas Hand. Foto: Antje Roscoe

    Wie schafft man den Spagat zwischen Traumgarten und dem, was leistbar ist?

    Wüst: Der Trend zum "lean management" - also einer abgespeckten Version, ist schon sehr im Kommen mit furchtbaren Auswüchsen bis hin zu bedruckten Heckenfolien und den Sichtschutzstreifen, die gerade überall in die Zäune geflochten werden. Das ist jede Menge neuer Plastikmüll. So etwas würde man keinesfalls in einem Traumgarten finden. Wichtig ist: Die Arbeit muss überschaubar bleiben und gut tun. Ich bin zum Beispiel nicht der große Einpacker, der alles winterfest macht. Viele Hortensien sind deshalb in Töpfen. Alles, was Frost nicht verträgt, ist dann drinnen.

    "Die wahren Paradiese II. 14 neue traumhafte Gärten", Hrsg. Marina Wüst, 208 Seiten, ist im Hemmer/Wüst Verlag erschienen.

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