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WÜRZBURG: Trautenauer Straße: Kahlschlag von 170 Stadtbäumen

WÜRZBURG

Trautenauer Straße: Kahlschlag von 170 Stadtbäumen

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     In dieser Größenordnung ist das ein bisher noch nie gekannter Eingriff ins Stadtbild.

    Wenn diese „Holzaktion“ vom Planungsausschuss jetzt mit nur einer Gegenstimme befürwortet worden ist, dann hat das allerdings sehr viel Hintergrund. Unstrittig war, dass sich Geh- und Radwege auch durch die Zerstörung durch Wurzelwerk der Bäume nach 40 Jahren in einem untragbaren Zustand befinden. Deshalb wurde die Sanierung geplant einschließlich der Verlegung neuer Versorgungsleitungen. Weil die Bürger mitzahlen sollen, wurden sie sehr intensiv in das Planungsverfahren eingebunden.

    Das hat der Stadt, die sich ständig für den Erhalt von öffentlichem Grün verantworten muss, ihre Aufgabe nicht erleichtert. Denn die Frage der Bäume wird von den Anwohnern, wie von Beteiligten des Verfahrens zu hören ist, ziemlich leidenschaftslos bewertet und reduziert sich meist auf die Frage der Kosten. Bäume spielen da kaum eine Rolle, wichtiger erscheinen Parkplätze.

    Hier hat die Stadt gutachterlich wohl eine bisher einmalig intensive Vorarbeit geleistet und allein sechs Varianten untersuchen lassen, die einerseits die Verbesserung der Verkehrsverhältnisse Rechnung tragen und auf die Bäume Rücksicht nehmen. Aus den Erkenntnissen wurde eine siebte Variante entwickelt.

    Die sieht letztendlich die Entfernung aller 170 Bäume und eine anschließende Neupflanzung mit einer Standortvorbereitungen nach den modernsten Erkenntnissen für Straßenbäume und der Wahl von Bäumen vor, wobei dann Baumsorten gewählt werden, die auch für mögliche klimatische Veränderungen geeignet erscheinen.

    „Die Stadt ist mit äußerster Sorgfalt vorgegangen“

    Oberbürgermeister Georg Rosenthal

    Weil ein Aufschrei aus der Bevölkerung befürchtet wird, betonte Oberbürgermeister Georg Rosenthal, die Stadt sei hier mit äußerster Sorgfalt vorgegangen. Mehr Aufwand für eine Entscheidung könne man seitens der Verwaltung nicht betreiben.

    Was den Stellenwert der Bäume angeht, die ein Gesamtvolumen von rund zwei Millionen Euro hat, sagte Stadtbaurat Christian Baumgart, dass die Sanierung eines Baumes inklusive Wurzelbehandlung rund 3000 Euro kosten würde, die Neupflanzung eines Großbaums, dabei geht man von Bäumen mit Wurzelballen und einem Stammumfang von 25 Zentimetern aus, würde 1800 Euro kosten. Um 170 Bäume geht es.

    Karin Miethander-Vent (Grüne) betonte die größere ökologische Wirkung eines älteren Baumes im Vergleich zu einer Neupflanzung. Die Bäume seien noch lange nicht am Ende.

    Die Gutachten haben ergeben, dass das Wurzelwerk der Bäume so eng mit der Oberfläche verbunden ist, dass beim Neubau zu viel Substanz für die Bäume verloren geht. Eine Überlebensgarantie ist auch durch eine Sanierung nicht gegeben.

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