Das Wetter durchwachsen, der Besucherandrang auch, doch durchaus zufriedene Gesichter in der ganzen Stadt: Das Ochsenfest war gekennzeichnet von einem eher ruhigen, herbstlichen Ambiente.
Zur Eröffnung des Festes gaben sich die Ochsenfurter Zuckerfee Selina Sönmez, ein Dutzend Weinprinzessinnen und die Birkenprinzessin aus der Partnerstadt Colditz gemeinsam mit Bürgermeister Peter Juks ein Stelldichein.
Abdecken, aufdecken, abdecken, aufdecken, das war der Vormittag für die Flohmarkthändler, erzählt Sabine Klug aus Winterhausen. Denn immer wieder gab es kurze Regenschauer. Zum ersten Mal ist sie beim Ochsenfest dabei und begeistert vom Ambiente und den „humanen Standgebühren“. Während ihre Standnachbarin kaum was an den Mann gebracht hat, hat Klug querbeet alles verkauft – vom Schuh über Klamotten bis zu kleinen Römern. „Ich überlege jetzt schon, ob ich nächstes Jahr wiederkomme“, sagte sie.
380 Kilo schwerer Ochse
Gegen 14 Uhr bereits begann beim Flohmarkt der Abbau, immerhin sind viele schon seit 5.30 Uhr am Morgen vor Ort. Derweil zeigten Models auf der Bühne am Rathaus Mode für Groß und Klein, von flauschig bequem bis Landhaus Style. Das begeisterte Publikum honorierte die Show mit viel Applaus.
Der Ochs am Spieß, immerhin rund 380 Kilogramm Lebendgewicht sah am Nachmittag recht abgemagert aus, auch wenn noch etwa 80 bis 100 Portionen Fleisch im eigenen Saft schwammen. Die wanderten überwiegend als Ochsenburger und –semmel über die Theke. Rund 20 Liter Gas und etwa zwölf Stunden hat es gebraucht, um das Ochsenfurter Wappentier schmackhaft mit Kloß und Rotkraut auf die Teller zu bringen. Das eher kühlere Wetter hat dem Ochsen gut getan, denn: „Wenn es zu warm ist wie im letzten Jahr, wird weniger gegessen“, sagt Werner Weingärtner aus Schönbronn bei Rothenburg zufrieden.
Neben den Variationen vom Ochs warten als Kontrast schweinische Köstlichkeiten auf die hungrigen Besucher, beispielsweise Schlachtschüssel und der traditionelle sächsische Mutzbraten aus der Partnerstadt Colditz und natürlich jede Menge Bratwurst.
Ein zufriedener Bürgermeister
Und selbstverständlich durfte auch Süßes nicht fehlen, wie das Popcorn für das „Hilfsprojekt Sassi“. Die beiden Jugendlichen Marcel Pohl und Philipp Reißmann standen dafür mit sehr viel Eifer und Ausdauer den ganzen Tag an der Popcorn-Maschine. Der Erlös wird in ein Ausbildungszentrum für Handwerker in Tansania fließen, sagt Burkhard Freitag, der einige Hilfsprojekte in Afrika betreut und zweimal im Jahr dorthin fliegt.
Insgesamt verlief das Ochsenfest recht ruhig. Trotz vieler leerer Plätze und der durchwachsenen Witterung zog Bürgermeister Peter Juks eine positive Bilanz: „Wir sind sehr zufrieden, vor allem das Kinderprogramm kam sehr gut an.“